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HK: Hadronen und Kerne

HK 41: Relativistische Schwerionenstöße VII

HK 41.1: Group Report

Wednesday, March 26, 1997, 14:00–14:30, HS D

Pionen als Sonden der Reaktionsdynamik[*]  — •A. Wagner — Technische Hochschule Darmstadt

Bei Schwerionenkollisionen im Energiebereich um 1 A·GeV wird ein Teil der kinetischen Energie zur Anregung baryonischer Resonanzen umgesetzt. Beim Zerfall dieser Resonanzen werden hauptsächlich Pionen gebildet. Systematische Untersuchungen zur Pionenemission wurden am Kaonenspektrometer am SIS-Beschleuniger (GSI) durchgeführt. Durch geeignete Selektion der Emission in Abhängigkeit von der Orientierung zur Reaktionsebene wird der „abschattende“ Effekt der kalten Spektatormaterie in der Reaktion Au+Au bei 1.0 A·GeV zur Bestimmung des Emissionszeitpunkts der Pionen ausgenutzt. Diese Materie wirkt ähnlich wie der Schlitzverschluß einer Kamera. In der Spektatormaterie werden Pionen nicht nur absorbiert, sondern auch mit großem Wirkungsquerschnitt gestreut. Dieses bewirkt die Beobachtung eines „Flow“–Verhaltens für hochenergetische Pionen und eines „Anti–Flow“–Verhaltens für niederenergetische Pionen.

Ein wichtiger Punkt bei der Interpretation von Schwerionenstößen ist die Frage, ob ein thermisches Gleichgewicht erreicht wird. Während die Spektren der Protonen und Kaonen gut durch eine Boltzmann-Verteilung beschrieben werden können, zeigen Pionen einen abweichenden Verlauf. Die Temperaturparameter der hoch-energetischen Pionen stimmen mit denen von Kaonen überein. Mit einem einfachen thermischen Konzept wird untersucht, ob sich die spektrale Verteilung der Pionen durch ein Gleichgewicht von thermischen Pionen und zerfallenden baryonischen Resonanzen beschreiben läßt.

[*] gefördert von BMBF und GSI

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