Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm

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M: Metallphysik

M 26: Kristallplastizität II

M 26.5: Vortrag

Donnerstag, 26. März 1998, 16:30–16:50, H 38

Bruchz"ahigkeit von NiAl-Bikristallen — •P. Ochmann and H. Vehoff — Universit"at des Saarlandes, FB 15 Werkstoffwissenschaften, Geb.43B, Postfach 151150, 66041 Saarbr"ucken

Grenzfl"achen in intermetallischen Phasen k"onnen strukturell schwach sein oder vorzeitig versagen, weil die Inkompatibilit"atsspannungen zu hoch werden (nicht gen"ugend Gleitsysteme, gro"se Anisotropie etc.). Um diese Einflu"sgr"o"sen zu studieren, wurden NiAl-Bikristalle mit verschiedenen Orientierungen und Zusammensetzungen entlang der Korngrenze und senkrecht zur Korngrenze gekerbt und dann die Bruchz"ahigkeit als Funktion der Temperatur gemessen. Der Vergleich mit Messungen an Einkristallen zeigte, da"s die Bruchz"ahigkeit der Korngrenzen deutlich geringer war als die der entsprechenden Einkristalle. Kleine Abweichungen von der Stoichiometrie verringerten die Bruchz"ahigkeit auf der aluminiumreichen Seite, wohingegen Nickel"uberschu"s keinen me"sbaren Einflu"s auf die Bruchz"ahigkeit hatte. An den Kristallen mit bekannter

Korngrenzenfestigkeit wurde die Bruchz"ahigkeit als Funktion des Abstandes Ri"s - Korngrenze gemessen. Abh"angig von der Orientierung

nahm die Bruchz"ahigkeit als Funktion des Abstandes entweder ab oder zu.

Der sich der Grenzfl"ache n"ahernde Ri"s f"uhrte je nach Orientierung zum Versagen der Grenzfl"ache, oder wurde, bei leichter Versetzungsemission im zweiten Korn, von der anliegenden Spannung abgeschirmt. Diese Interpretation wurde durch entsprechende Computersimulationen gest"utzt.