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Erlangen 2001 – scientific programme

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HK: Physik der Hadronen und Kerne

HK 1: Plenarsitzung

HK 1.1: Invited Talk

Monday, March 19, 2001, 13:45–14:30, R

Suche nach Neutrinomassen — •Christian Weinheimer — Institut für Physik, Johannes Gutenberg-Universität, 55099 Mainz

Nachdem die Ergebnisse der Experimente mit atmosphärischen und solaren Neutrinos praktisch nur noch durch Neutrinooszillationen zu erklären sind, kann davon ausgegangen werden, dass Neutrinos von Null verschiedene Massen besitzen. Mit diesen Oszillationsexperimenten können nur Differenzen von Massenquadraten, nicht aber absolute Neutrinomassen bestimmt werden. Diese sind aber von großer Bedeutung für die Teilchenphysik und die Astrophysik. Als Beispiele seien nur die Frage des Mechanismus der Massengenerierung in Theorien, die über das Standardmodell hinausgehen, sowie die Frage der Bedeutung von Neutrinos für die dunkle Materie und die Strukturbildung im Universum genannt. Aussagen über die Neutrinomassen können nur in direkten Neutrinomassenmessungen, insbesondere aus der Kinematik von schwachen Zerfällen, wie z.B. dem Tritium β-Zerfall, sowie aus der Suche nach dem neutrinolosen doppelten β-Zerfall gewonnen werden. Beide experimentelle Methoden liefern komplementäre Aussagen über Neutrinomassen in Verbindung mit Neutrinomischungen. Sie haben aber bislang nur Obergrenzen für Neutrinomassen erbracht. Über die aktuellen Ergebnisse dieser Messungen wird berichtet. Wegen der großen Bedeutung sind eine neue Generation von Doppel-β-Zerfallsexperimenten weltweit in verschiedenen Untergrundlabors sowie ein großes Tritium β-Experiment am Forschungszentrum Karlsruhe geplant. Diese zukünftigen Experimente mit Empfindlichkeiten auf Neutrinomassen deutlich unterhalb 1 eV/c2 werden vorgestellt.

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