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GP: Geschichte der Physik

GP 3: Experiment II

GP 3.3: Talk

Wednesday, March 19, 2003, 17:00–17:30, 1003

Wilsons Nebelkammer – außergewöhnlich und genial — •Wolfgang Engels — Arbeitsgruppe Hochschuldidaktik und Wissenschaftsgeschichte; Fachbereich Physik; Universität Oldenburg; 26111 Oldenburg

Experimente mit der Wilsonschen Nebelkammer, die die Visualisierung des räumlichen Verlaufs einer Teilchenspur ermöglichen, wurden als "extraordinary" (J.J. Thomson, E. Rutherford, 1923) oder "ingenious" (W.H. Bragg, 1912) charakterisiert. Die visuelle Repräsentation der subatomaren Wechselwirkung wird selbst zum Untersuchungsobjekt. Zunächst findet die neue Technik noch keine allgemeine Verbreitung, vielmehr bleibt die Durchführung des Experiments dem spezialisierten Erfinder überlassen, dem durch voraussetzungsreiche Modifikationen am Aufbau die Erzeugung von Fotografien gelingt. Durch die sofortige Etablierung der Nebelkammeraufnahmen als objektives Versuchsergebnis entwickeln andere Wissenschaftler eine eingeschränkte Wahrnehmung der Methode und eine undifferenzierte Vorstellung vom Experiment. Absolut schwarze Hintergründe auf Nebelkammerfotografien werden z.B. oft als Merkmal besonderer experimenteller Geschicklichkeit und instrumenteller Perfektion interpretiert, nicht als Ergebnis der hohen Kunst der Fotolabortechnik.

Diese historische Interpretation wurde bei der Wiederholung der wilsonschen Experimente mit einem Nachbau der Originalapparatur gewonnen.

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