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Hannover 2003 – wissenschaftliches Programm

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AKE: Energie

AKE 4: CO2-Entsorgung und Energieeffizienz

AKE 4.2: Hauptvortrag

Freitag, 28. März 2003, 11:45–12:30, F 428

Energieeffizienz bei Gebäuden - dargestellt am Beispiel Passivhaus — •Wolfgang Feist — Passivhaus Institut, Rheinstr. 44/46, D-64283 Darmstadt

Die Gebäudeheizung verursacht in Deutschland etwa ein Drittel des Endenergieverbrauchs. Physikalisch ist für ein behagliches Innenklima überhaupt keine aktive Energiezufuhr erforderlich, vielmehr reichen passive Maßnahmen zur Verlustreduzierung aus. Mit einem regulär bewohnten Demonstrationspassivhaus konnte nachgewiesen werden, dass Hochwärmedämmung, Superfenster und hocheffiziente Wärmerückgewinnung bestimmungsgemäß funktionieren und die Wärmeverluste so weit reduzieren, dass eine Nacherwärmung der Frischluft als Heizung ausreicht.

Darauf aufbauend konnte 1997 die erste Passivhaussiedlung in Wiesbaden bezogen werden. Seither hat sich die Zahl der Passivhäuser jährlich mehr als verdoppelt. Der Ansatz von gesteigerter Energieeffizienz erwies sich damit als marktfähig.

Zwischenzeitlich sind europaweit mehr als 5000 Passivhäuser bewohnt, davon über 400 mit Validierungsforschung: Beim Projekt "Cost Efficient Passive Houses as European Standards" (114 Wohneinheiten) wurde ein mittlerer Heizwärmeverbrauch unter 17 kWh/(qm.a) gemessen. Die thermische Behaglichkeit erwies sich als ausgezeichnet, ebenso die Luftqualität.

Aus den zunächst einzelhandwerklich hergestellten hocheffizienten Komponenten des Passivhausprototyps haben sich marktgängige Produkte entwickelt. Lüftungskompaktgeräte vereinen alle haustechnischen Funktionen in einem Gerät.

Inzwischen wird der Einsatz der Passivhaustechnik auch im Gebäudebestand erfolgreich erprobt. Effizienztechniken bei Neubau und Modernisierung können beträchtlich zur Energieeinsparung und zur CO2-Reduktion beitragen. Weil die Maßnahmen vor allem arbeitsintensiv sind, werden zugleich Arbeitsplätze gesichert und ausgebaut.

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