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SYKL: Ursachen und Folgen von Klimaänderungen

SYKL I: HV I

SYKL I.1: Hauptvortrag

Donnerstag, 27. März 2003, 11:00–11:45, M 11

Aus der Klimageschichte lernen — •Stefan Rahmstorf — Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Telegrafenberg C4, D-14473 Potsdam

Das Klima der Erde ist nicht konstant und unveränderlich - im Gegenteil: die Klimageschichte ist durch ständigen Wandel gekennzeichnet. In den vergangenen Jahren hat die Klimaforschung große Fortschritte beim Verständnis des Klimawandels gemacht. Diese Fortschritte beruhen zum einen auf einer Vielzahl neuer Daten über die Klimageschichte, die u.a. aus Eisbohrkernen und Tiefseesedimenten gewonnen wurden, und zum anderen auf verbesserten Computersimulationen. So ist es in den letzten Jahren gelungen, vergangene Klimawechsel realistisch im Computer nachzuspielen. Auf diese Weise werden die Mechanismen entschlüsselt, die zur Entstehung und zum Ende von Eiszeiten führten, zu abrupten Änderungen der Meeresströme oder etwa zur Austrocknung der Sahara. Seit etwa hundert Jahren greift der Mensch verstärkt in das Klimageschehen ein, vor allem durch die Anreicherung von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen in der Luft. Seit Beginn der Industrialisierung ist der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre auf den höchsten Wert seit über 400,000 Jahren angestiegen. Gleichzeitig stieg die mittlere Oberflächentemperatur der Erde um etwa 0,6-0,8 Grad Celsius. Durch das in den letzten Jahren gewachsene quantitative Verständnis von Ursache und Wirkung bei vergangenen, natürlichen Klimawechseln lässt sich auch der menschliche Einfluss auf das Klima zuverlässiger bestimmen und in seiner Stärke mit den natürlichen Schwankungen vergleichen. Dabei zeigt sich, dass der Mensch mit hoher Wahrscheinlichkeit die Klimaentwicklung in unserem Jahrhundert bestimmen wird.

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