Kiel 2004 – wissenschaftliches Programm

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P: Plasmaphysik

P XV: HV XV

P XV.1: Hauptvortrag

Donnerstag, 11. März 2004, 10:30–11:00, H\"orsaal D

Turbulenz in magnetisierten Hochtemperaturplasmen — •Frank Jenko — Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, EURATOM-Association, D-85478 Garching

Der englische Physiker Sir Horace Lamb, Autor eines Standardwerks zur Hydrodynamik, schrieb einst: „Ich bin jetzt ein alter Mann, und wenn ich sterbe und in den Himmel komme, dann hoffe ich auf Erleuchtung in zwei Dingen. Das erste ist die Quantenelektrodynamik, das zweite die turbulente Strömung von Fluiden. Was das erste angeht, bin ich ziemlich optimistisch.“ Damit brachte er zum Ausdruck, dass uns die Turbulenz nur langsam ihre grundlegenden physikalischen Eigenschaften offenbart - trotz erheblicher theoretischer und experimenteller Anstrengungen. Doch mit Hilfe von modernen Höchstleistungsrechnern kann man sich diesem schwierigen Problem auch durch Computersimulationen nähern. Die dabei in den letzten Jahren erzielten Fortschritte sind beachtlich. So scheint es heute nur noch eine Frage der Zeit, bis insbesondere der turbulenzinduzierte Transport in magnetisierten Hochtemperaturplasmen in seinen Grundmechanismen verstanden ist und sogar quantitativ vorhergesagt werden kann. Das wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur kommerziellen Nutzung von Fusionsenergie. Der Vortrag gibt einen Überblick über dieses aktuelle Forschungsgebiet und diskutiert dessen Stand und Perspektiven. Dabei werden auch astrophysikalische Aspekte berührt.