Bonn 2010 – wissenschaftliches Programm
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AGPhil: Arbeitsgruppe Philosophie der Physik
AGPhil 1: Raumzeit und Kosmologie
AGPhil 1.1: Vortrag
Montag, 15. März 2010, 17:00–17:30, JUR G
Von der Raumzeit zur Information und zurück (in 20 Minuten) — •Reiner Hedrich — Institut für Philosophie und Politikwissenschaft, TU Dortmund
Die auf der Grundlage der Bekenstein-Hawking-Entropie Schwarzer Löcher motivierbare holographische bzw. kovariante Grenze impliziert, dass einem Raumvolumen eine maximale Zahl an physikalisch wirksamen Freiheitsgraden und damit eine maximale finite Information zukommt, und, dass diese proportional zur Oberfläche des Raumvolumens ist. Letzteres wiederum liefert die Grundlage für das Holographische Prinzip: die Annahme, dass sich die einem Raumvolumen zuschreibbare, physikalisch relevante Information vollständig auf seiner Oberfläche kodieren lässt. Dies legt in letzter Instanz eine finite computationale Basis nahe, aus der heraus sich das raumzeitliche Geschehen gestaltet bzw. die dieses hervorbringt.
Wie kommt man aber von einer rein computationalen Basis - von einer Basis, die ausschliesslich aus (Quanten-)Information bzw. (Quanten-)Informationsflüssen besteht - zur Raumzeit? Wie kann die Emergenz der Raumzeit auf der Grundlage eines rein computationalen Substats nachvollzogen werden? Entsprechend dem holographischen Prinzip benötigt man für die Festlegung des raumzeitlichen Geschehens mindestens eine Fläche. Wie kommt man also von einem rein computationalen Substrat wenigstens zu einer Fläche? Die Antwort hierauf liefert die Idee der Holographischen Schirme, die - durchaus im Sinne der Thermodynamik Schwarzer Löcher - 'Fläche' mit 'Informationsdurchflusskapazität' gleichsetzt bzw. durch diese definiert.