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Dresden 2011 – wissenschaftliches Programm

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GP: Fachverband Geschichte der Physik

GP 12: Methoden

GP 12.4: Vortrag

Mittwoch, 16. März 2011, 15:15–15:40, HSZ 204

Das Mahattan-Projekt im Kontext von Entdeckung, Erfindung und angewandter Forschung in der Nachkriegszeit — •Boris Heithecker — Lüneburger Str. 30, 28870 Ottersberg

Mit dem Mahattan-Projekt wurde in einem zuvor unbekannten, industriellen Maßstab Forschung mit einem konkreten Anwendungsziel betrieben. Im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Trinity-Test und dann gezielt in der Nachkriegszeit wurde der Erfolg des Projekts als Argument für das Versprechen planbarer Nutzbarmachung von zunächst durch zweckloses Erkenntnisinteresse geleiteter Forschung herangezogen (Vannevar Bush).

Der Erfolg des Projekts ist allerdings von einer ganzen Reihe Erfindungen im Sinne technischer Problemlösungen abhängig gewesen, die gar nicht oder nicht unmittelbar die Kernphysik betreffen. Zu nennen sind beispielsweise die Implosionstechnik und, sehr viel bedeutender noch für die Jahre des Kalten Krieges, die Verfahren zur Isotopentrennung. Die Abhängigkeit von Erfindungen stellt die Planbarkeit der Umsetzung eines Anwendungsversprechens theoretischer Entdeckungen in Frage, wenn sie nicht von vornherein von einer Verfügbarkeit über das kreative Moment bei technischer Innovation ausgeht. Im Kalten Krieg hat die Abhängigkeit von erfinderischen Lösungen durch die Notwendigkeit eines besonderen Umgangs mit sensiblem kerntechnologischem Wissen eine besondere Form erhalten, anhand welcher sich die Frage nach den Modalitäten der Genese eines erfundenen Objekts (Gilbert Simondon) exemplarisch besonders gut verfolgen lässt.

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