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Dresden 2013 – wissenschaftliches Programm

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AKE: Arbeitskreis Energie

AKE 11: Energiewende II - Ökonomische und Systemaspekte

AKE 11.3: Hauptvortrag

Dienstag, 5. März 2013, 18:15–19:00, HSZ-03

Die Energiewende in Baden-Württemberg - Ganzheitliche Betrachtung der Entwicklungen in der Energieversorgung bis 2025Karl-Friedrich Ziegahn und •Dominik Möst — Karlsruher Institut für Technologie

Nach der Neuausrichtung der deutschen Energiepolitik im Rahmen der "Energiewende" sollen gemäß politischer Zielsetzung im Jahr 2020 ca. 38 % der Brutto-Stromproduktion in Baden-Württemberg (BW) durch EE erbracht werden. Im Jahr 2025 nach dem endgültigen Abschalten der Kernkraftwerke müssten etwa 40 % bis 42 % Bruttostromerzeugung in BW aus EE angenommen werden.

In einem Gutachten [1] des Karlsruher Instituts für Technologie wurde die daraus abschätzbare Situation des Strommarktes und der Versorgungssicherheit sowie die Konsequenzen für die heimische Wirtschaft analysiert. Hierfür wurde die Entwicklung der Energieversorgung in BW in zwei Szenarien unter Berücksichtigung der Preisentwicklung und der Liefersicherheit für elektrische Energie kalkuliert. Dabei werden die von der Landesregierung festgelegten Ausbauziele der EE zu Grunde gelegt bzw. alternativ die Situation betrachtet, wenn diese Ziele nicht wie geplant erreicht werden.

Die Untersuchungen schließen sowohl Chancen als auch Risiken für die baden-württembergische Wirtschaft, Handlungsempfehlungen für die Landespolitik und Orientierungspunkte für die Energieforschung ein. Betrachtet werden technische Aspekte wie die volatile Verfügbarkeit von Energie aus diversen Erzeugungskonzepten, infrastrukturelle Rahmenbedingungen wie den Ausbau und die Weiterentwicklung der Übertragungsnetze und soziale Umstände im Bereich des Verbrauchsverhaltens und der demographischen Entwicklung der Bevölkerung sowie mögliche politische Rahmenbedingungen und Anreizsetzungen. Im Ergebnis ergeben sich Anforderungen an Netzausbau und -stabilisierung, Energiespeicherung, Stromimport, Back-up mit konventionellen thermischen Kraftwerken sowie Verbrauchsreduzierungen. Entsprechende Modellrechnungen zeigen bis 2025 eine deutliche Erhöhung des Großhandels-Strompreises gegenüber dem Referenzjahr 2010. Zudem sind massive Investitionen in neue Technologien und damit einhergehende Forschung unerlässlich. Das Gutachten schließt mit Empfehlungen an die wissenschaftliche, infrastrukturelle und politische Gestaltung der Energiewende.

[1] W. Fichtner, M. Genoese, R. McKenna, S. Schäfer, A. Büchelmaier, P. Ringler, S. Cail und K.-F. Ziegahn. Die Weiterentwicklung der Energiewirtschaft in Baden-Württemberg bis 2025 unter Berücksichtigung der Liefer- und Preissicherheit. Karlsruher Institut für Technologie (2012)

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