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GP: Fachverband Geschichte der Physik

GP 2: Session 1

GP 2.4: Talk

Monday, February 25, 2013, 14:30–15:00, HS 7

Von Leipzig nach Harvard - Wissenstransfer in der frühen UV-Spektroskopie — •Johannes-Geert Hagmann — Deutsches Museum, München, Deutschland

2013 jährt sich der 100. Geburtstag der Veröffentlichung des Bohrschen Atommodells. Die Ergebnisse der spektroskopischen Forschung an Wasserstoff im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert haben wesentliche Impulse für die Entwicklung des modernen Atombilds gegeben. Voraussetzungen für die Ermittlung von Spektralserien jenseits des sichtbaren Bereichs waren dabei auch instrumentelle Neuerungen für Messungen im Infrarot und im UV.

Die Linien der ersten Wasserstoffserie (n1=1 in der Rydberg-Formel), die heute den Namen des Entdeckers Theodore Lyman trägt, befinden sich ausschließlich im ultravioletten Bereich. Die erweiterte Bestimmung des Wasserstoff UV-Spektrums hin zu kürzeren und zuvor unbeobachteten Wellenlängen wurden durch den Amateurspektroskopiker Victor Schumann in Leipzig durch Fortschritte in der Photochemie und die Eliminierung von Absorptionsquellen eingeleitet. Seine Forschung, die von Zeitgenossen, darunter auch Theodore Lyman, gewürdigt wurde, ist heute weitgehend unbekannt.

Schumanns wissenschaftliche Arbeit wird in diesem Beitrag als Fallstudie für Wissenstransfer in zwei unterschiedlichen Dimensionen untersucht: i) der transkontinentale Fachdialog zwischen Deutschland und den USA, und ii) der Technologietransfer aus dem Laboratorium eines selbststudierten und weitgehend selbstfinanzierten Einzelgängers in die akademischen Forschung.

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