Heidelberg 2022 – wissenschaftliches Programm

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DD: Fachverband Didaktik der Physik

DD 19: neue Konzepte – Physikunterricht

DD 19.1: Vortrag

Montag, 21. März 2022, 15:30–15:50, DD-H11

Analyse dynamischer Unterrichtsinteraktionen mit Hilfe von Advanced State Space Grids — •Niklas Litzenberger und Andreas Pysik — Johannes Gutenberg-Universität, Mainz, Deutschland

Unterricht zeichnet sich durch komplexe Interaktionen aus. Dies stellt die Unterrichtsforschung vor eine methodische Herausforderung, wenn diese Dynamik erfasst werden soll. Häufig werden bislang Methoden eingesetzt, die auf globale Einschätzungen des Unterrichts abzielen, wobei Aussagen über dynamische Prozesse ausbleiben. Für die dynamische Erforschung von Unterrichtsaktionen bieten die von Hollenstein (2013) entwickelten State Space Grids (SSG) eine geeignete Grundlage. SSG ermöglichen es, den zeitlichen Verlauf zweier Indikatoren abzubilden. Das Ziel der hier vorgestellten Studie ist es, zusätzlich den Zusammenhang zweier Indikatoren numerisch zu erfassen zu können. Dazu werden SSG durch mathematisch fundierte Begriffe zu Advanced State Space Grids (ASSG) erweitert, mit Standardmethoden der Unterrichtsforschung verglichen und so ihre Praktikabilität geprüft. Dazu gehören unter anderem neue Zusammenhangsstärken zwischen den erfassten Indikatoren, Chi-Quadrat-Tests, Parameter zu Streudichten und Abweichungen, sowie ein Flussdiagramm für die Interpretation der Parameter. Kritische Werte der Parameter wurden durch zwei Millionen Simulationen von Kombinationen von Indikatoren festgestellt. Erste Ergebnisse zeigen, dass ASSGs Zusammenhänge zwischen Unterrichtsmerkmalen beschreiben können, die mit Globalbewertungen nicht untersuchbar sind. Entsprechende Implikationen sowie Vor- und Nachteile der ASSG-Methode werden in diesem Beitrag diskutiert.