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Göttingen 1997 – wissenschaftliches Programm

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HK: Hadronen und Kerne

HK 39: Vormittagssitzung

HK 39.3: Gruppenbericht

Mittwoch, 26. März 1997, 10:15–10:45, HS A

Suche nach Sensitivität der Hadron–Hadron Wechselwirkung auf Effekte nichtlinearer Substrukturen — •L. Jäde, M. Sander, and H.V. von Geramb — Theoretische Kernphysik, Universität Hamburg, Luruper Chaussee 149, D–22761 Hamburg

Bei dem Versuch, die Phänomenologie der Hadron–Hadron Wechselwirkung aus der zugrundeliegenden Quantenchromodynamik zu verstehen, tritt als typische Eigenschaft eine nichtlineare Kopplung der Quark– und Gluonenfelder auf. Die möglichen Effekte dieser Struktur werden im One–Solitary–Boson–Exchange Potential (OSBEP) durch selbstwechselwirkende phänomenologische Mesonfelder parameterisiert. Auf diese Weise gelingt eine Beschreibung der NN Streudaten, welche äquivalent zu den konventionellen Potentialen ist, wobei im OSBEP keine empirischen Formfaktoren notwendig sind und die Selbstwechselwirkung einem einfachen Skalengesetz folgt. Für einen komparativen Test mit anderen Modellpotentialen ist es notwendig, Effekte in den Observablen nieder– und mittelenergetischer hadronischer Reaktionen auszumachen, welche direkt mit Details der theoretischen Modelle in Verbindung gebracht werden können. Fraglich ist allerdings in diesem Zusammenhang, ob solche Effekte tatsächlich existieren.

Zur Beantwortung dieser Frage bietet sich die Methode der Inversen Streutheorie als nützliches Hilfsmittel an. Mit Hilfe von algebraischen Algorithmen werden dabei lokale, energieunabhängige Potentialoperatoren berechnet, welche die als Eingabedaten fungierenden aktuellsten Streuphasenanalysen per Konstruktion exakt reproduzieren. Damit erhält man den einfachsten denkbaren Operator, welcher die on–shell Streudaten zu beschreiben in der Lage ist. Vergleicht man solch ein Potential nun mit einem mikroskopischen Modellpotential, könnte man in Reaktionen, in denen der off–shell Anteil der Streuamplitude in die Rechnung eingeht, einen Zusammenbruch der Beschreibung durch ein lokales Inversionspotential erwarten. Dies wäre ein starker Hinweis für die gewünschte Sensitivität auf Details des Potentialmodells.

Dieser Strategie folgend vergleichen wir verschiedene Modellpotentiale mit entsprechenden lokalen Inversionspotentialen in der Berechnung von Wirkungsquerschnitten der (p,pγ) Bremstrahlung, Observablen der elastischen Nukleon–Kern Streuung sowie Tritium–Bindungsenergien. Als erstaunliches Resultat zeigen dabei die Modell– und Inversionspotentiale äquivalente Ergebnisse in der Beschreibung der Daten. Eine Sensitivität der genannten Reaktionen auf Einzelheiten des Potentialmodells kann daher nicht festgestellt und muß in anderen Bereichen der Hadron–Hadron Reaktionen gesucht werden.

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