Göttingen 1997 – wissenschaftliches Programm

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HK: Hadronen und Kerne

HK 51: Kernspektroskopie, mittelschwere Kerne III

HK 51.1: Gruppenbericht

Mittwoch, 26. März 1997, 17:00–17:30, HS E

Zustände gemischter Symmetrie in A≈130 Kernen — •I. Wiedenhöver¹, H. Meise¹, A. Gelberg¹, Ch. Königshofen¹, R. Lethmate¹, I. Schneider¹, A. Schmidt¹, M. Wilhelm¹, P. von Brentano¹, T. Otsuka² und N. Yoshida³ — ¹Institut für Kernphysik, Uni Köln — ²Departement of Physics, University of Tokyo, Bonkyo–ku, Tokyo, 113 Japan — ³Center for Mathematical Sciences, University of Aizu, Ikkimachi, Aizuwakamatsu, 965 Japan

Die niedrigliegende kollektive Kernstruktur von A≈130 Kernen der Xenon-Barium-Cer Massenregion entspricht den Vorhersagen verschiedener geometrischer und algebraischer Modelle für triaxiale, Gamma-weiche Kerndeformation. Wesentlich für den Nachweis dieser Kerneigenschaften ist die Kenntnis der niedrigliegenden K=0 und K=4- Banden und deren Zerfallsverzweigungen. Diese Daten wurden für ^124..128Xe, ^128..132Ba und ^130,132Ce durch γ-Spektroskopie mit dem osiris-Würfel-Spektrometer am tandem-Beschleuniger der Universität Köln etabliert.

Die Auswertung von γγ-Winkelkorrelationen ermöglicht hierbei eine genaue und eindeutige Bestimmung von E2/M1 Mischungsverhältnissen auch bei schwachen γ-Übergängen. Dadurch konnten in mehreren Kernen erstmals 2⁺- Zustände nachgewiesen werden, die über M1-Übergänge zerfallen. Darüber hinaus konnten mit der DSA-Methode absolute B(M1)- Matrixelemente bestimmt werden. Die Eigenschaften der neuen Zustände deuten auf kollektive Proton-Neutron- Freiheitsgrade hin. Die beobachteten Anregungsenergien liegen bei ≈ 2MeV, somit unterhalb von 1⁺-Zuständen der Scherenmode, welche kürzlich in den Gamma-weichen Kernen ¹³⁴Ba und ¹⁹⁶Pt mit KRF-Experimenten nachgewiesen werden konnten. Die niedrigere Lage und das beobachtete Zerfallsverhalten der Zustände gemischter Symmetrie entspricht den Vorhersagen des Modells Wechselwirkender Proton und Neutron- Bosonen (IBA-2) für Gamma-weiche Kerne. Gefördert durch die DFG, Sachbeihilfe Nr. Br799/8-1