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München 1997 – wissenschaftliches Programm

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EP: Extraterrestrische Physik

EP 15: Atmosphäre/Ionosphäre 2

EP 15.2: Vortrag

Donnerstag, 20. März 1997, 11:15–11:30, 302

Die Suche nach Staubteufeln auf Mars — •Alexandre Wennmacher, Fritz M. Neubauer, Martin Pätzold, Jörg Schmitt und Kerstin Schulte — Institut für Geophysik und Meteorologie, Universität zu Köln, D-50923 Köln

Staubteufel sind staubbeladene atmosphärische Vortices in einer thermisch instabil geschichteten Atmosphäre. Zur Vorbereitung des SAI (Surface-Atmosphere Interaction) Experimentes mit der HRSC Kamera an Bord von Mars-96 wurde der Viking Orbiter Bildkatalog nach Staubteufeln durchsucht. Unsere Suche begann in den Gebieten Arcadia Planitia und den beiden Viking-Lander Landeplätzen, wo die Existenz von Staubteufeln bereits aus den Viking Bilddaten bekannt war bzw. aus meteorologischen Messungen der Lander vermutet wurde, und hat mittlerweile die gesamten Ebenen der Nordhalbkugel abgedeckt. Wir fanden bisher 66 Staubteufel und 148 -Kandidaten, von denen mindestens 115 Neuentdeckungen sind. Von besonderem Interesse dürfte die Entdeckung von Staubteufelkandidaten in der Nähe von Olympus Mons und von Ascraeus Mons sein. Alle Staubteufel treten gegen 15:00 Lokalzeit auf und konzentrieren sich auf den lokalen Mars-Spätsommer. Die mittlere Höhe beträgt 1.3 km. Mit Hilfe der HRSC Beobachtungen erwarten wir aufgrund der besseren Auflösung auch die Entdeckung kleinerer Staubteufel. Erst die Kenntnis der Häufigkeit und Größenverteilung wird die Modellierung der Staubverfrachtung auf Mars erlauben, wobei davon auszugehen ist, daß Staubteufel dabei eine wichtige Rolle spielen.

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