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München 1997 – wissenschaftliches Programm

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MP: Theoretische und Mathematische Grundlagen der Physik

MP 10: Gravitation und Quantentheorie

MP 10.10: Vortrag

Donnerstag, 20. März 1997, 17:30–17:40, HS 118

Gravitation und Trägheit in komplementärer Sicht — •H. Hille — Gesellschaft für kritische Philosophie GKP Nürnberg

Nicht nur in der Gesellschaft sondern auch in der physikalischen Wissenschaft hat es der Gedanke der Egalite - der Gleichberechtigung ohne Gleichmacherei - besonders schwer. Ähnlich wie derjahrhundertelange Streit, ob das Licht eine Welle oder eine Korpuskel ist, erst durch Bohrs Gedanken der Komplementarität überwunden wurde, ist es an der Zeit, die Erscheinungen Gravitation und Trägheit als zwei gleichberechtigte aber verschiedene Seiten ein und derselben Sache zu begreifen. Es wird gern übersehen, daß Newton keineswegs die träge Masse als die Ursache der Zentripetalkraft bezeichnet hat, was der Vorwurf ihm unterstellt, er hätte an Fernwirkungen geglaubt, sondern daß es in Definition VIII seiner Principia heißt, die beschleunigende Kraft soll auf den Ort des Körpers zurückgeführt werden, als eine Wirkfähigkeit, die vom Mittelpunkt über die einzelnen Orte in der Umgebung verteilt ist, was man heute die Beschreibung eines permanenten Feldes nennt, das hier zur Trägheit eines Quants oder Körperteilchens (Newton) komplementär ist, so daß die Quantengravitation kein grundsätzliches Problem sein kann.

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