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M: Metallphysik
M 18: Elektronische Strukturen und Eigenschaften I
M 18.3: Vortrag
Donnerstag, 20. März 1997, 15:10–15:30, S 6
Die elektronische Struktur in der Umgebung von Eigenfehlstellen in intermetallischen Verbindungen — •B. Meyer, N. Börnsen und M. Fähnle — Max-Planck-Institut für Metallforschung, Heisenbergstr. 1, D-70569 Stuttgart
Eigenfehlstellen (Leerstellen, Antistrukturatome) haben in verschiedenen intermetallischen Verbindungen aus Übergangsmetallatomen (T) und Hauptgruppenatomen (H) manchmal völlig verschiedene Eigenschaften. So können sich z.B. die für die Diffusion wichtigen Leerstellen auf verschiedenen Untergittern bilden (T– oder H–Untergitter, oder kristallographisch verschiedene T–Untergitter), und es kann sich in manchen Systemen um strukturelle Leerstellen handeln (die bei Zusammensetzungen abseits der Stöchiometrie auch bei tiefen Temperaturen existieren) oder um rein thermische Leerstellen. Die elektronischen Gründe für diese Unterschiede sollen erläutert werden. Dazu werden die sogenannten bond–order Parameter berechnet, die ein Maß für den Beitrag spezieller Bindungen (z.B. Bindungen zwischen d–Zuständen am T–Atom und p–Zuständen am benachbarten H–Atom) zur Gesamtenergie sind. Die Untersuchungen erfolgen einerseits durch Projektion von Wellenfunktionen, die sich im Rahmen einer Pseudopotentialtheorie ergeben, auf eine geeignete Basis lokalisierter Orbitale, andererseits im Rahmen einer tight–binding LMTO–Methode. Die Verwendung der bond–order Parameter für die Entwicklung einer geeigneten semiempirischen tight–binding Methode für intermetallische Verbindungen wird diskutiert.