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Münster 1997 – wissenschaftliches Programm

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SY: Von der Flüssigkeit zum Glas

SY V: HV V

SY V.1: Hauptvortrag

Mittwoch, 19. März 1997, 16:30–17:00, S 8

Möglichkeiten und Grenzen von massiven metallenen Gläsern — •Susanne Schneider — I. Physikalisches Institut und SFB 345, Universität Göttingen

Seit Anfang 1990 sind vielkomponentige metallene Legierungen mit guten Glasbildungseigenschaften und hoher thermischer Stabilität in der unterkühlten Schmelze bekannt. Legierungssysteme wie z.B. ZrNiCuAl, ZrTiCuNi oder ZrTiCuNiBe lassen sich mit moderaten Abkühlraten von etwa 1000K/s bis 10K/s als massive amorphe Proben herstellen. Die hohe Resistenz gegenüber der Bildung kristalliner Phasen erlaubt erstmals die Untersuchung des Glasüberganges und der unterkühlten Schmelze von Metallen auf experimentell zugänglichen Zeitskalen.

Die Keimbildung in diesen eutektischen Systemen erfordert hohe thermisch aktivierte Konzentrationsfluktuationen. In der amorphen Legierung Zr41.2Ti13.8Cu12.5Ni10Be22.5 wird deshalb ein alternativer Weg in die primäre Kristallisation beobachtet. Dabei steigt zunächst die Kristallisationswahrscheinlichkeit durch Phasenseparation, dann wird ein scharfer Übergang von Entmischung zur Bildung isolierter Nanokristalle beobachtet. Die Entwicklung der Entmischung läßt sich mit Kleinwinkel- Neutronenstreuung verfolgen. In frühen Stadien zeigt sie viele Charakteristika der spinodalen Entmischung. Entmischung und Kristallisation werden im Rahmen der Cahn- Hilliard Theorie und von Keimbildungstheorien diskutiert.

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