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Münster 1997 – wissenschaftliches Programm

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SY: Von der Flüssigkeit zum Glas

SY VIII: HV VIII

SY VIII.1: Hauptvortrag

Mittwoch, 19. März 1997, 18:00–18:30, S 8

Phononendispersion im THz-Bereich - Energieaufgelöste Röntgenstreuung am Glasbildner Glyzerin — •M. Soltwisch1, G. Ruocco2 und C. Masciovecchio31Inst. für Experimentalphysik, Freie Universtät Berlin, Arnimallee 14, D 14195 Berlin — 2Universita di L’Aquila — 3ESRF- Grenoble

Am ESRF in Grenoble ist seit Ende 1995 energieaufgelöste Röntgenstreuung möglich geworden. Die Energieauflösung beträgt momentan 1 meV (0.24 THz) bei einer Photonenenergie von 22 keV. Damit konnte erstmalig die Phononendispersion in flüssigen und amorphen Systemen studiert werden, ohne die kinematischen Beschränkungen der inelastischen Neutronenstreuung zu haben. Es werden Messungen an Glyzerin in der Glasphase und in der Flüssigkeit bis weit oberhalb Tg = 180K vorgestellt. Der q-Bereich wurde von 1...8 nm−1 variiert, der Strukturpeak liegt bei 14 nm−1. Bis 3 nm−1 läßt sich eine Dispersion der Phononenfrequenz nachweisen, die auf eine Schallgeschwindigkeit schließen läßt, die sehr nahe bei dem aus Lichtstreungsmessungen bekanntem c liegt. Die Phononenspektren verbreitern schnell mit wachsendem q. Paßt man sie mit einer gedämpften Oszillatorfunktion(DHO) an, so folgt die Breitenentwicklung einem q2-Gesetz und führt bereits bei q=4nm−1 zur totalen Überdämpfung. Dieses Verhalten ist nur schwach T-abhängig. Es ist somit eine direkte Folge der statischen Unordnung. Zur Erklärung wird ein Modell für Lokalisierung der Phononen diskutiert, so wie die Verbindung mit dem aus der Licht- und Neutronenstreuung bekannten Bosonen-Peak.

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