Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
ST: Strahlenphysik und Strahlenschutz
ST 3: Verschiedene Themen
ST 3.5: Fachvortrag
Freitag, 27. März 1998, 12:10–12:30, 8
Spurenanalyse von Plutonium mittels Resonanzionisationsmassenspektroskopie (RIMS) — •B.O. Stetzer1, N. Erdmann1, G. Huber2, J.–V. Kratz1, M. Nunnemann2, G. Passler2, N. Trautmann1 und A. Waldek1 — 1Institut für Kernchemie, Johannes Gutenberg–Universität, D-55099 Mainz — 2Institut für Physik, Johannes Gutenberg–Universität, D-55099 Mainz
Mit der Resonanzionisationsmassenspektroskopie (RIMS) lassen sich geringe Spuren des radiotoxischen Plutoniums in Umweltproben nachweisen. Dieses Verfahren zeichnet sich durch eine hohe Element- und Isotopenselektivität sowie sehr große Empfindlichkeit aus. Das Plutonium wird nach Zugabe eines Tracerisotops (z. B. 244Pu) zunächst chemisch isoliert, auf einer Tantalunterlage elektrolytisch deponiert und schließlich mit einer dünnen Titanschicht überzogen. Durch Heizen eines solchen Filaments im Vakuum wird ein Pu-Atomstrahl erzeugt. Die Atome werden mittels dreier gepulster Farbstofflaser, die von zwei Kupferdampflasern gepumpt werden, resonant angeregt und ionisiert. Die so erzeugten Ionen werden in einem Flugzeitmassenspektrometer analysiert und mit einem Kanalplattendetektor nachgewiesen. Die Nachweisgrenze des Verfahrens liegt bei 106 - 107 Atomen. Mit dieser Technik wurden neben Umweltproben verschiedener Herkunft in Zusammenarbeit mit dem NRPB, England, ca. 40 Urinproben von menschlichen Probanden, die zuvor mit 244Pu-Citrat appliziert wurden, untersucht. Auf diese Weise sollen die Transferraten von Plutonium im menschlichen Körper ermittelt werden.