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Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm

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SYA: Symposium Physik für die Umwelt

SYA 1: Sondersymposium “Physik für die Umwelt” – Wissenschaftliche Vorträge

SYA 1.1: Hauptvortrag

Dienstag, 24. März 1998, 09:45–10:15, Theatersaal

Freie Radikale - Die treibende Kraft der Stoffumsetzungen in der Atmosphäre — •Ulrich Platt — Institut für Umweltphysik, INF 366, D-69120 Heidelberg

Erst seit Beginn der 70er Jahre wurde klar, daß die Selbstreinigung der Atmosphäre, z.B. der Abbau von Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen praktisch ausschließlich durch die Reaktion freier Radikale geschieht. Eine zentrale Rolle kommt dabei den Wasserstoffradikalen OH und HO2 zu, die durch photochemische Reaktionen gebildet werden. Obwohl selbst heute noch relativ wenige direkte Messungen von OH- und HO2 vorliegen, paßt das Gesamtbild der atmosphärischen Chemie jedoch so gut mit der Wasserstoffradikal - Hypothese zusammen, daß kaum Zweifel an ihrer überwiegenden Gültigkeit besteht. Andererseits gibt es schon seit langem Untersuchungen zur Rolle anderer freier Radikale, beginnend mit der (historischen) Idee von reaktiven Sauerstoffspezies O(3P) oder O2(1Δ). Hier ergeben neuere Untersuchungen, daß einer Reihe von weiteren Radikalen (Nitratradikalen (NO3), Halogenatomen und Halogenoxidradikalen) eine wichtige Rolle zukommen kann. Zum Teil entstehen diese Radikale ohne direkten Einfluß von Sonnenlicht und sind daher im Winter oder in den Polarregionen von Bedeutung. So wurde kürzlich das Phänomen des ,Troposphärischen Ozonloches’ auf die Wirkung von Bromoxid - Radikalen (BrO) zurückgeführt. Der heutige Stand unseres Wissens, der Meßtechnik und neue Erkenntnisse zur Rolle freier Radikale in der Atmosphäre werden dargestellt.

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