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HK: Physik der Hadronen und Kerne

HK 29: Mini-Symposium III / Neutrino Massen und Neutrino Mischung

HK 29.1: Hauptvortrag

Mittwoch, 24. März 1999, 09:00–09:30, P

DOPPELBETAZERFALL - FENSTER ZU NEUER PHYSIK — •H.V. Klapdor–Kleingrothaus — Max–Planck–Institut für Kernphysik, Postfach 103 980, 69029 Heidelberg

Doppelbetazerfall besitzt ein ausserordentlich grosses Potential zur Suche nach Physik jenseits des Standardmodells (SM). Er testet bereits jetzt die TeV-Skala, auf der sich neue Physik manifestieren könnte. Das empfindlichste der Experimente, das Heidelberg-Moskau-Experiment, wird die Majorana-Masse des (Elektron-) Neutrinos im Sub-eV-Bereich bis hinab zu ca. 0.1 eV testen. Es liefert weiter Grenzen für SUSY-Modelle (R-Paritätsverletzung, Sneutrinomasse), Leptoquarks, Compositeness,

rechtshändige W-Bosonen, etc., die z.T. schärfer sind als die von Kollidern wie HERA, TEVATRON, etc. Es erlaubt ferner den Test der Lorentzinvarianz sowie des Äquivalenzprinzips im Neutrinosektor in auf andere Weise unzugänglichen Parameterbereichen. Die weitestreichende Perspektive für die Zukunft des Doppelbetazerfalls bietet das Heidelberger GENIUS-Projekt. Es steigert die Empfindlichkeit bzgl. der Neutrinomasse um eine Größenordnung, auf 0.01 eV, und wäre ein Durchbruch in den Multi-TeV-Bereich für viele Modelle jenseits des SM. Seine Empfindlichkeit bzgl. Neutrinooszillationen ist größer als die aller gegenwärtig geplanten terrestrischen Neutrinooszillationsexperimente. Es könnte LSND testen und unter einigen Annahmen die MSW-Lösungen des solaren Neutrinoproblems. In einem ersten Schritt bereits wird es die Empfindlichkeit in der Suche nach Dunkler Materie um einen sehr großen Faktor erhöhen, so daß diese weit über diejenige entsprechender kryogener Experimente hinausgeht. Es wird nahezu den vollen Vorhersagebereich des MSSM für Neutralinos als dunkle Materie testen und damit kompetitiv zu LHC in der Suche nach Supersymmetrie sein.

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