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GP: Geschichte der Physik

GP 4: BRD

GP 4.4: Vortrag

Donnerstag, 18. März 1999, 17:45–18:10, MA 2

Der Weg nach innen als Weg nach oben. Hochenergiephysik in den Verliererstaaten des Zweiten Weltkriegs — •F. Hars — DESY, Hamburg

Nach dem verlorenen Krieg waren die an der subatomaren Welt interessierten deutschen und japanischen Physiker von jeglichen Möglichkeiten eigener experimenteller Arbeiten abgeschnitten, so dass sie bald ein Jahrzehnt Rückstand vor allem gegenüber den USA hatten. Dies war ein um so schwererer Verlust, als sie vor dem Krieg mit zur Weltspitze gehörten. Erst Mitte der 50er wurden die Forschngsbeschränkungen gelockert und die friedliche Kernforschung wurde auch für Deutschland und Japan zu einer möglichen Forschungsrichtung. Neben der angewandten Forschung wurde in beiden Ländern früh über Aktivitäten auf dem Gebiet der Elementarteilchenphysik nachgedacht, die als „fundamentalster“ Teil der Kernphysik von besonderer Bedeutung für das wissenschaftliche Prestige war.

In der Folge entstanden in beiden Ländern nationale Laboratorien für Hochenergiephysik, KEK und DESY, die nach einiger Zeit begannen, eine wichtige Rolle in der internationalen Forschungslandschaft zu spielen. Obwohl von Anfang an das ambitioniertere der beiden Projekte, blieb KEK nicht zuletzt wegen der deutlich konfliktträchtigeren wissenschaftspolitischen Situation in Japan bei der Realisierung bald deutlich hinter DESY zurück und konnte erst in den 80er Jahren mit der internationalen Entwicklung gleichziehen. Der Vortrag vergleicht die Entstehungsbedingungen und die unterschiedlichen Entwicklungsdynamiken der beiden Laboratorien von den Vorbereitungsdiskussionen bis zu den für die internationale Anerkennung wichtigsten Speicherringprojekten TRISTAN und PETRA.

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