Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm

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MO: Molekülphysik

MO I: HV I

MO I.1: Hauptvortrag

Montag, 15. März 1999, 10:00–10:30, PA1

Resonanzen und Schwelleneffekte bei der Anlagerung langsamer Elektronen an Moleküle und Cluster — •J. M. Weber¹, E. Leber¹, A. Schramm¹, I. I. Fabrikant², S. Barsotti¹, M.-W. Ruf¹ und H. Hotop¹ — ¹Fachbereich Physik, Universität Kaiserslautern, 67663 Kaiserslautern, Germany — ²Department of Physics and Astronomy, Univ. of Nebraska,Lincoln, NE 68588-0111, USA

Mit Hilfe einer Laser-Photoionisationsmethode [1] untersuchen wir die Anlagerung langsamer Elektronen (E =0−180 meV) an Moleküle und Cluster mit hoher Energieauflösung (Δ E ≈ 1 meV) und massenspektrometrischem Nachweis der Produkt-Ionen. Dabei sind Resonanzen und Schwelleneffekte bei E → 0 eV sowie im Bereich schwingungsinelastischer Schwellen von besonderem Interesse. Für CH₃I-Moleküle und -Cluster, N₂O-Cluster und CO₂-Cluster werden im Querschnitt für die Bildung negativer Ionen scharfe Resonanzen gefunden. Diese lassen sich mit Schwingungsanregung assoziieren und stellen den ersten schlüssigen Nachweis von Vibrations-Feshbach-Resonanzen bei Elektronenanlagerung dar. Die Umgebung des Clusters hat einen deutlichen Einfluß auf die Resonanzen. Bei der Erzeugung von (H₂O)_q⁻-Ionen werden erstmals äußerst scharfe 0-eV-Resonanzen für q ≤ 7 nachgewiesen, die vermutlich durch die Bildung metastabiler negativer Ionen zu erklären sind. Die Ergebnisse für CH₃I werden im Rahmen von R-Matrix-Rechnungen interpretiert.

[1] D. Klar et al., Aust. J. Phys. 45 (1992) 263, Meas. Sci. Technol., 5 (1994) 1248