Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
Q: Quantenoptik
Q 2: Nichtlineare Optik I
Q 2.2: Vortrag
Montag, 15. März 1999, 14:30–14:45, PH3
Selbstorganisation raumzeitlicher Muster im photorefraktiven Wellenmischen — •Oliver Sandfuchs und Friedemann Kaiser — Institut für Angewandte Physik, Hochschulstraße 4a, 64289 Darmstadt
Die gegenläufige Propagation zweier kohärenter Laserstrahlen
führt in photorefraktiven Medien zur spontanen Bildung raumzeitlicher
Strukturen im transversalen Strahlprofil. Dies wurde 1993 von Honda
zum ersten Mal experimentell beobachtet. Dabei dominiert die
Wechselwirkung durch Reflexionsgitter.
Es ist uns gelungen, das räumlich ausgedehnte Zweipunktrandwertproblem
durch numerische Simulation der paraxialen Wellengleichung unter
Berücksichtigung der nichtlokalen Mediumsantwort zu integrieren [1].
Die Selbstorganisation der raumzeitlichen Muster wird in 1 und 2
Dimensionen untersucht. Transversal laufende Wellen treten im Nahfeld
und wandernde Spots sowie oszillierende Quadrate und Hexagone im
Fernfeld auf. Mit Hilfe der Karhunen-Loéve Zerlegung werden die
transversalen Eigenmoden ermittelt. Amplitudengleichungen werden
unter Berücksichtigung der Pumpwellenerschöpfung,
wie sie typischerweise bei photorefraktivem Wellenmischen auftritt,
hergeleitet und die Stabilität und Koexistenz der Muster diskutiert.
[1] O. Sandfuchs, F. Kaiser, M.R. Belić, ”Spatiotemporal pattern
formation in counterpropagating two-wave mixing with an externally
applied field”, J. Opt. Soc. Am. B 15, 2070 (1998)