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Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm

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ST: Strahlenwirkung und Strahlenschutz

ST 2: Radioökolgie und verwandte Gebiete

ST 2.3: Vortrag

Dienstag, 16. März 1999, 11:00–11:20, PA 4

Zeitabhängigkeit der Radiocäsium Kontamination in Seen und Wäldern im südlichen Baden-Württemberg — •Stefan Kamert, Jörg Drissner, Susanne Kaminski, Eckehard Klemt, Markus Krapf, Roland Miller, Heike Müller und Gregor Zibold — FH Ravensburg-Weingarten, 88250 Weingarten

In der Nahrungskette Wasser-Pflanzen-herbivore Fische-carnivore Fische nimmt die Cs-137 Aktivität zu. Die effektiven Halbwertszeiten für Cs-137 in Wasser und Fisch eines Sees sind etwa gleich groß, z.B. für den Bodensee, wo illitische Tonminerale die Fixierung des Cs-137 bestimmen, sind diese Halbwertszeiten kurz (2,3 Jahre für Hecht und Wasser im Zeitraum 1988-98). Im Schreckensee, wo Cs hauptsächlich an organisches Material im Einzugsgebiet und im Sediment gebunden ist sind diese Halbwertszeiten länger: mindestens 4 Jahre für Hecht im Zeitraum 1991-98.

Im Fichtenwald wurde der aggregierte Transferfaktor (Tag) Boden-Pflanze für Farn, Heidelbeere, Waldklee und Brombeere über 8 Jahre gemessen und daraus ökologische Halbwertszeiten von etwa 10 Jahren bestimmt. Die dicken Humusauflagen im Waldboden sind für die langsame zeitliche Abnahme des Tag und seinen hohen Wert verantwortlich. Transferfaktoren Boden-Rehfleisch wurden während 12 Jahren gemessen, und die ökologische Halbwertszeit für die Mittelwerte (von Januar bis Juni) beträgt ca. 3,8 Jahre. Die Äsung kontaminierter Pilze führt im Herbst zu einer Zunahme der Rehkontamination, deren Höhe witterungsabhängig ist und deshalb auch im kommenden Jahrzehnt beobachtet werden sollte.

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