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Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm

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UP: Umweltphysik

UP 2: Meeresphysik

UP 2.2: Vortrag

Montag, 15. März 1999, 14:30–14:45, KO

Drastische Veränderungen im Wassermassenaufbau des östlichen Mittelmeers — •Wolfgang Roether und Birgit Klein — Institut für Umweltphysik, Universität Bremen, Kufsteiner Straße, 28359 Bremen

Während zwischen 1910 (früheste Beobachtungen) und 1987 das Tiefenwasser des östlichen Mittelmeers unterhalb von ca. 1200 m Tiefe einer einzigen Quelle (der südlichen Adria) zugeschrieben werden konnte, trat danach plötzlich die Ägäis als zweite Quelle auf, wodurch das Wasser aus der Adria-Quelle nach oben verdrängt wurde. Dadurch wurde u.a. nährstoffreiches Wasser an die euphotische Zone herangeführt, mit möglichen Konsequenzen für die Ökologie, und in die bodennahen Schichten wurde netto eine beträchtliche Menge Salz transferiert. Ein langsamer Anstieg des Salzgehalts im Mittelmeer findet seit Jahrzehnten statt, nicht zuletzt durch abgeschwächte Abflüsse von Land. Offenbar war das Ereignis damit verbunden, daß ein merklicher Teil der effektiven Salzzufuhr aus dieser Quelle, auch der des westlichen Mittelmeers, in das Tiefenwasser des östlichen Mittelmeers überführt wurde. Als Startbedingungen für das Ereignis zeichnen sich ungewöhnliche Strömungsverhältnisse südlich von Kreta sowie besonders niedrige Wintertemperaturen in der Ägäis ab. Im ganzen zeigt der Vorfall, daß qualitative Veränderungen im Wassermassenaufbau des tiefen Ozeans durchaus möglich sind.

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