Münster 1999 – wissenschaftliches Programm
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O: Oberflächenphysik
O 21: Oxide und Isolatoren/Phasenüberg
änge
O 21.12: Vortrag
Mittwoch, 24. März 1999, 17:15–17:30, S10
Röntgenbeugungsmessungen an C2F3Cl physisorbiert auf Graphit — •R. Ackermann und K. Knorr — FB Technische Physik, Universität des Saarlandes, Postfach 15 11 50, D-66041 Saarbrücken
Physisorbierte Monolagen stellen quasi-zweidimensionale Anordnungen von Molekülen dar. Sie können im gasfömigen, flüssigen und festen Zustand vorkommen und zeigen oft mehrere kristalline Phasen unterschiedlicher Struktur. Pulverdiffraktionslinien zweidimensionaler Adsorbatgitter auf einem isotrop orientierten Substrat haben ein charakteristisch asymmetrisches Profil, welches es erlaubt, sie von den Bragg-Reflexen von 3D-Festkörpern zu unterscheiden.
Es wurden Monolagen des planaren Moleküls C2F3Cl, ein polares Haloethen, physisorbiert auf exfoliiertem Graphit (Papyex) mit Röntgenbeugung untersucht. Neben einer 2D-flüssigen Phase bei höheren Temperaturen wurden drei 2D-kristalline Phasen beobachtet. Bei niedriger Bedeckung liegen die Moleküle flach auf der Oberfläche, bei höherer Bedeckung stehen sie auf dem ClF-Zweibein. Das Bedeckungs-Temperatur-Phasendiagramm und die Strukturen der drei 2D-kristallinen Phasen wurden bestimmt. Eine der zwei kristallinen Phasen des Tiefbedeckungsgebiets ist kommensurabel √7×√7−19∘ und orientierungsungeordnet. Die zweite Phase dieses Gebiets ist inkommensurabel, und ihre Struktur zeigt eine Sequenz schiefwinklig-rechtwinklig-dreieckig mit steigender Temperatur.