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Bremen 2000 – wissenschaftliches Programm

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STR: Strahlenphysik und Strahlenwirkung - Radioökologie

STR 1: Radioökologie

STR 1.1: Fachvortrag

Mittwoch, 22. März 2000, 16:30–16:45, N3130

Aspekte des Langzeitverhaltens langlebiger Radionuklide im Boden bei der Modellierung der potentiellen Strahlenexposition in der Nachbetriebsphase von Endlagern. — •Gerhard Pröhl und Hanne Koch-Steindl — GSF-Institut für Strahlenschutz, 85758 Neuherberg

Die Freisetzung von Radionukliden aus Endlagern in tiefen geologischen Formationen und deren Transport durch das Deckgebirge in die Biosphäre kann in ferner Zukunft zu einer Kontamination oberflächennaher Grundwässer führen, deren Nutzung als Trink- und Tränkwasser, zur Beregnung von Nutzpflanzen und zur Fischproduktion zu einer Strahlenexposition des Menschen führen kann. Aufgrund des langen Zeithorizonts ist die Abschätzungen der potentiellen Strahlenexposition mit erheblichen Unsicherheiten verbunden.

Eine zentrale Rolle bei der Abschätzung der potentiellen Exposition in der Nachbetriebsphase von Endlagern spielt das Langzeitverhalten langlebiger Radionuklide im Boden, da der Boden ein Umweltkompartiment darstellt, in dem sich Radionuklide langfristig anreichern können. Die Modellierung des Radionuklidverhaltens im Boden wird erschwert, da Ort und Zeitpunkt des Radionuklideintritts in die Biosphäre nicht bekannt sind. Allerdings wird auch in ferner Zukunft das Radionuklidverhalten von bereits heute weitgehend bekannten physikalischen, biologischen und chemischen Gesetzmäßigkeiten bestimmt.

In diesem Vortrag werden die Wechselwirkungen zwischen Bodenparametern und Radionuklidspeziation beschrieben. Ferner wird versucht, die für spezifische Bodenbedingungen wahrscheinlichste chemische Form zu identifizieren und die Möglichkeiten und Grenzen der der Vorhersage des Langzeitverhaltens von Radionukliden im Boden zu diskutieren.

Die Radionukliddynamik des Bodens wird in hohem Maße vom pH-Wert, dem Redoxpotential, der Bodenart und dem Gahalt an organischer Substanz bestimmt. Der Schwerpunkt des Vortrags liegt bei der Betrachtung der Radionuklide Cl-36, Se-79, I-129 und Np-237, die in nahezu allen Langzeitsicherheitsstudien von Endlagern eine wichtige Rolle spielen.

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