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Dresden 2000 – wissenschaftliches Programm

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AKA: Physik und Abrüstung

AKA 2: Neue Technologien

AKA 2.1: Vortrag

Donnerstag, 23. März 2000, 17:00–17:30, G 38

Akustische Waffen - Gerüchte und Wirklichkeit — •Jürgen Altmann — Experimentelle Physik III, Universität Dortmund, 44221 Dortmund — Institut für Experimentalphysik III, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum

In der Militärpresse finden sich seit einigen Jahren Artikel über akustische Waffen, in denen v.a. Infraschall bemerkenswerte Eigenschaften zugeschrieben werden: Schwindel, Erbrechen und Durchfall bewirkten Handlungsunfähigkeit, die Wirkungen hörten aber nach Abschalten auf, und bleibende Schäden seien nicht zu befürchten. Durch eine ausführliche Studie hat sich gezeigt, dass viele solcher Behauptungen der wissenschaftlichen Literatur widersprechen. Starker Infraschall ist schwer zu erzeugen, kann (bei Quellen von Metergröße) wegen der Beugung nicht gebündelt werden und hat keinen der erwähnten Effekte. Das ist bei Schall im Hörbereich z.T. anders, jedoch ist hier bei Pegeln, die drastische Effekte hervorrufen (z.B. 130-150 dB re. 20 Mikropascal), schon nach kurzer Dauer bleibende Schwerhörigkeit zu erwarten. Bündelung ist zwar möglich, jedoch führen nichtlineare Effekte (Schock) zu erheblich erhöhter Absorption. Gehörschutz ist in allen Frequenzbereichen wirksam. Weil die Wirkungen auf Personen von vielen Faktoren abhängen, würden Grenzwerte für akustische Waffen sehr komplizierte Fragen aufwerfen.

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