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Dresden 2000 – wissenschaftliches Programm

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HK: Physik der Hadronen und Kerne

HK VIII: HV VIII

HK VIII.1: Hauptvortrag

Freitag, 24. März 2000, 11:45–12:15, H 04

Reaktionen mit reellen Photonen nahe der Neutronenschwelle — •P. Mohr, M. Babilon, J. Enders, T. Hartmann, C. Hutter, K. Vogt, S. Volz und A. Zilges — Institut für Kernphysik, Technische Universität Darmstadt, Schlossgartenstraße 9, D-64289 Darmstadt

Verschiedene Kernstruktur-Modelle sagen neben der bekannten Dipol-Riesenresonanz, die in einem einfachen Bild als kollektive Schwingung der Protonen gegen die Neutronen beschrieben wird, für neutronenreiche Kerne eine Anhäufung von E1-Stärke nahe der Neutronenseparationsenergie voraus, die als Schwingung einer Neutronenhaut gegen den Rest des Kerns interpretiert wird [1]. Die Methode der Kernresonanzfluoreszenz bietet die experimentelle Möglichkeit, alle 1-Zustände oberhalb einer gewissen Stärke nachzuweisen [2] und damit die Verteilung der Stärke dieser Dipol-Pygmy-Resonanz genau zu vermessen. (γ,γ′)-Experimente an 48Ca und 138Ba zeigen eine klare Resonanzstruktur bei Anregungsenergien zwischen 5 und 10 MeV.

Die Pygmy-Resonanz kann auch die Produktionsrate der schweren protonenreichen p-Kerne beeinflussen, die vor allem durch (γ,n)-Reaktionen im thermischen Photonenbad einer Supernova-Explosion erzeugt werden. Erstmals konnten die (γ,n)-Reaktionsraten von verschiedenen Platin-Isotopen bei Temperaturen um 2−3 × 109 K direkt gemessen werden, indem durch geeignete Überlagerung von Bremsstrahlung bei verschiedenen Endpunktsenergien thermische Photonenspektren simuliert wurden.

[1] J. Chambers et al., Phys. Rev. C 50 (1994) 2671.

[2] U. Kneissl et al., Prog. Part. Nucl. Phys. 37 (1996) 349. Gefördert durch die DFG unter Zi 510/2-1 und Ri 242/12-2.

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