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SYPU: Plutonium - und was nun?

SYPU 1: Plutonium - und was nun?

SYPU 1.4: Hauptvortrag

Donnerstag, 23. März 2000, 12:15–12:45, H 04

Anforderungen an Plutonium-Abfallprodukte aus der Sicht der Endlagerung — •Klaus-Detlef Closs — Projektträgerschaft Entsorgung, Forschungszentrum Karlsruhe, 76125 Karlsruhe

Aus den zivilen Kernenergieprogrammen liegt heute weltweit fast genau so viel abgetrenntes Plutonium (etwa 200 t) in Form von unbestrahlten Mischoxidbrennelementen (MOX) oder in Form von PuO2 vor wie aus dem militärischen Bereich (etwa 250 t). Weitere ca. 900 t Plutonium befinden sich in den abgebrannten Brennelementen von Leistungsreaktoren. Für die Entsorgung des Plutoniums gibt es bisher einen einzigen, in einigen Ländern im großtechnischen Maßstab erprobten Weg: die Rückführung von MOX-Brennstoff in Leistungsreaktoren. Teilweise aufgrund der hohen Kosten, teilweise aber auch aufgrund von politischen und gesellschaftspolitischen Schwierigkeiten wird die MOX-Rückführung nur in einem sehr begrenzten Umfang praktiziert. Die Entwicklung anderer Verfahren zur Entsorgung des Plutoniums ist daher notwendig, um die im Prinzip zugänglichen Plutoniummengen zu begrenzen.

Für die Entsorgung des Plutoniums werden die folgenden Verfahren diskutiert: Verglasung des Plutoniums zusammen mit hochaktiven Spaltproduktlösungen aus der Wiederaufarbeitung, Keramisierung des Plutoniums und das sog. Lagerstabverfahren, bei dem unbestrahlte MOX-Stäbe zusammen mit bestrahlten Brennelementen endgelagert werden. Ein modifiziertes Lagerstabverfahren, bei dem unbestrahlte MOX-Stäbe zusammen mit HAW-Kokillen entsorgt werden, wird zur Diskussion gestellt. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren werden aus der Sicht der Endlagerung erörtert, wobei vor allem Aspekte der Selbstschutzwirkung der Abfallprodukte, der Langzeitbeständigkeit, der Kritikalität und der internationalen Kernmaterialüberwachung (Safeguards) angesprochen werden.

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