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Hamburg 2001 – wissenschaftliches Programm

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AKE: Energie

AKE 1: Klima und Klimapolitik 1

AKE 1.1: Hauptvortrag

Montag, 26. März 2001, 10:00–10:45, S4

Zum aktuellen Stand der Klimaproblematik: Nachweis des Klimafaktors Mensch in den Beobachtungsdaten und Modellabschätzungen — •Christian-D. Schönwiese — Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität, Postfach 11 19 32, D - 60054 Frankfurt a.M.

Es ist eine Tatsache, dass der Mensch durch die zusätzliche Emission von Treibhausgasen wie CO2 usw. (resultierend aus der Nutzung fossiler Energie, Waldrodungen u.a.) die Zusammensetzung der Atmosphäre und aufgrund der daraus resultierenden Strahlungsprozesse weltweit das Klima ändert. Dieser anthropogene Zusatz-“Treibhauseffekt“ ist jedoch nicht der einzige Einfluss des Menschen; zudem steht der Klimafaktor Mensch in Konkurrenz zur ganzen Vielfalt der natürlichen Klimaänderungen.

Es ist jedoch möglich, auf empirisch-statistischem Weg (multiple Regressionen, neuronale Netze) die beobachteten Variationen des Klimas in Zeit und Raum bestimmten Ursachen zuzuordnen und daraus die sog. Klimasignale zu ermitteln. Die Wahrscheinlichkeit, so den Klimafaktor Mensch nachzuweisen, ist bei der bodennahen Weltmitteltemperatur am höchsten, obwohl beispielsweise auch die jahreszeitlich-regionalen Niederschlagsvariationen in Europa auf diese Einflussnahme hinweisen.

Ein Vergleich mit den physikalisch orientierten Klimamodellabschätzungen (atmosphärisch-ozeanische Zirkulationsmodelle) zeigt deutliche Parallelen zu den empirischen Ergebnissen. Damit gewinnen die auf Szenarien beruhenden Klimamodellvorhersagen erheblich an Brisanz. Und Klimaschutz erscheint aus dieser Perspektive dringlicher denn je.

(Prof. Schönwiese ist einer der führenden Gestalten der Klimaforschung in Deutschland)

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