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GP: Geschichte der Physik

GP 3: Funktion und historische Entwicklung von Graphen, Schemata und Diagrammen

GP 3.3: Vortrag

Dienstag, 27. März 2001, 11:00–11:45, CCH S15

Der Hertz’sche Dipol 1884-1888 — •Alfred Nordmann — Pittsburgh Center for Philosophy of Science, 817 Cathedral of Learning, University of Pittsburgh, Pittsburgh PA 15260 USA

In "Die Kräfte elektrischer Schwingungen, behandelt nach der Maxwell’schen Theorie" von Heinrich Hertz erschien erstmals eine Serie von 4 Diagrammen, die die zeitliche Abfolge der Kraftverteilung im Raum darstellt. Die Deutung dieser Diagramme ist Streitpunkt innerhalb einer weitreichenderen Kontroverse darüeber, wann Hertz im eigentlichen Sinne "Maxwellianer" wurde. Jed Buchwald hebt hervor, daß der Hertz’sche Dipol in diesen Diagrammen und dem begleitenden Text als Objekt verschwindet. Eben dieses Verschwinden markiere erst den Übergang zu einer genuin feldtheoretischen Anschauung, markiere auch die Trennung von Technik- und Physikgeschichte. Dagegen behauptet Albrecht Fölsing die Anwesenheit des Hertz’schen Dipols bereits füer seine Vorlesungen aus dem Jahr 1884 "Über die Konstitution der Materie". Zeichnungen von Hertz in seinem Vorlesungsmanuskript werden als Vorläufer der Diagramme von 1888 gedeutet, und diese Vorläuferschaft wird wiederum als Indiz für eine Maxwell’sche Zielsetzung bereits im Jahre 1884 gewertet. Dieser Beitrag wird die Diagramme in ihren diversen Zusammenhängen präsentieren und zur Diskussion stellen, ob und wie sich mit der Konstruktion von "Bilderserien" visuell in der Wissenschaftsgeschichte argumentiert werden kann.

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