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Leipzig 2002 – wissenschaftliches Programm

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EP: Extraterrestrische Physik

EP 5: Planeten und Monde

EP 5.8: Vortrag

Dienstag, 19. März 2002, 17:40–17:55, HS 15

Rezente Rillenerosion an einem Dünenhang auf Mars innerhalb des letzten Jahres? — •Dennis Reiss und Ralf Jaumann — Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Rutherfordstr. 2, 12489 Berlin-Adlershof

Die Entdeckung relativ rezenter Hangrinnenerosion (gullies) in hochauflösenden Bildern auf dem Mars führte zu der Annahme, dass es auch heute noch flüssiges Wasser auf dem Mars geben könnte.

In einem Bild vom Oktober 2001, welches an einem Dünenhang auf der Südhalbkugel (54,5S und 347,3W) aufgenommen wurde, sind sehr frisch erscheinende Erosionsformen zu erkennen, die irdischer Rillenerosion ähnlich sind. Die Rillen beginnen am Dünenkamm in einem dendritischen Muster und vereinigen sich bei abnehmender Hangneigung zu Einzelrillen, die an der Dünenbasis ohne Bildung von Schwemmfächern auslaufen. Die einzelnen Hauptrillen weisen von Anfang bis Ende eine konstante Breite auf und folgen der Topographie des Hanges.

Saisonale Beobachtungen des Dünenfeldes anhand von Bildern als auch spektrale Albedo- und Temperaturdaten von der Mars Global Surveyor Mission, sowie die sehr frisch aussehenden Rillen deuten darauf hin, dass die Erosionsformen im letzten Marsfrühjahr entstanden sein könnten. Zu Beginn des Herbstes bildet sich auf dem Dünenfeld eine Frostbedeckung, die zu Winterende am stärksten ausgeprägt ist. Im Frühjahr kommt es bei steigenden Temperaturen bereits zu einem fast vollständigen Rückgang der Frostbedeckung. Die Rillen könnten durch Schmelzvorgänge von Wassereis oder durch Sublimationsprozesse von CO2 im Frühjahr entstanden sein.

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