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UP: Umweltphysik

UP 4: Umweltökonomie

UP 4.1: Invited Talk

Tuesday, March 19, 2002, 14:15–14:45, HS 11

Vermeidungstrategien angesichts mehrerer Treibhausgase - eine Bewertung des ”Global Warming Potential” aus ökonomischer Sicht — •Till Requate — Interdisziplinäres Institut für Umweltökonomie, Universität Heidelberg, Bergheimer Straße 20, 69115 Heidelberg

Der Vortrag diskutiert das Problem optimaler Reduktion von Treibhausgasen über die Zeit im Rahmen eines kontroll-theoretischen Ansatzes. Volkswirtschaftliche Kosten entstehen dabei zum einen durch ökonomische Schäden vor allem in der Zukunft, welche wiederum durch den Anstieg der durchschnittlichen Temperatur der Erdoberfläche hervorgerufen werden. Dem gegenüber stehen volkswirtschaftliche Kosten durch den Verzicht auf den Ausstoss von Treibhausgasen in der Gegenwart. Die verschiedenen Treibhausgase unterscheiden sich zum einen in ihrem Beitrag zum Strahlungsantrieb (Radiative Forcing), zum anderen in ihren (durchschnittlichen) Abbauraten. Die Temperatur wird in erster Näherung modelliert als Funktion der gewichteten Summe der Treibhausgasbestände. Die Gewichte sind durch das Radiative Forcing der einzelnen Treibhausgase bestimmt.

Wir zeigen, dass entlang der optimalen Emissionspfade, welche langfristig Kosten und Schäden minimieren, das Beitragsverhältnis verschiedener Treibhausgase (z.B. von CO2 und CH4) in der Regel nicht konstant ist, und je nach Höhe der Anfangsbestände der verschiedenen Treibhausgase sich die Emissionen entlang optimaler Pfade sogar nicht-monoton verhalten können.

Der physikalische Begriff des ”Global Warming Potential”, einer Masszahl, die den Beitrag eines bestimmten Gases zum Treibhauseffekt im Vergleich zum Beitrag von CO2 ausdrücken soll, wird hier hingegen bewusst nicht verwendet. Vielmehr wird der relative Beitrag von (z.B.) Methan im Vergleich zu CO2 endogen durch das Optimierungsmodell bestimmt. Wir argumentieren, dass das ”Global Warming Potential” i.a. keine optimale Regel für die Reduktion von Treibhausgasen liefert.

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