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Hannover 2003 – wissenschaftliches Programm

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AKE: Energie

AKE 2: Kernenergien

AKE 2.4: Hauptvortrag

Dienstag, 25. März 2003, 16:45–17:30, M 11

Drei Generationen von Kernkraftwerken — •Eike Gelfort — Bundesministerium für Bildung und Forschung - Ref. 413, D-53177 Bonn

Die Gewinnung von Strom aus Kernenergie ist mit der potentiellen Gefahr einer Exkursion des Kernreaktors verbunden, die mit der Freisetzung von Radionukliden und deren Strahlenwirkung verknüpft ist. Jahrzehntelang (ca. 1945 bis 1975) wurde davon ausgegangen, dass die Technik in der Lage sein werde, die Sicherheit der Kernkraftwerke (KKW) garantieren und folgenschwere Unfälle ausschließen zu können. Um für die Stromversorgung erhebliche Kosteneinsparungen erreichen zu können, wurden die zunächst für den militärischen Sektor entwickelten Kernreaktoren vom Typ Siedewasser- und Druckwasserreaktor sowie leichtwasser- und grafitmoderierter Reaktor trotz erkannter Schwächen weiterentwickelt und umgebaut. Es wurde damals versäumt, unter den alternativen Kernreaktorprinzipien nach dem sichersten zu suchen, und man muss heute feststellen, dass seinerzeit technisch und politisch falsch gehandelt wurde.

Es ist deshalb sachlich begründet, diese militärtechnisch geprägten Kernreaktoren der 1.GENERATION und die darauf basierenden optimierten Kernreaktoren der 2. GENERATION kritisch zu hinterfragen, und dies obwohl für letztere durch umfangreiche Nachrüstungen bereits eine wesentliche Verringerung der Gefahrenpotenziale erreicht werden konnte. Im Hinblick auf Endlichkeit der Ressourcen, Klimafolgen sowie Notwendigkeit einer kostengünstigen Energieversorgung ist die Technik gefordert, inhärent sichere Kernreaktoren der 3.GENERATION zu entwickeln und zum Einsatz zu bringen.

Die heutige 2. KKW-Generation ist durch eine kostengünstige Energieerzeugung im großen Umfang geprägt. Ihr breiter Einsatz hat zu Risikobetrachtungen und Sicherheitsanalysen geführt, die entsprechende Nachrüstungsmaßnahmen ausgelöst und zu einer stetigen Verbesserung der Sicherheitstechnik geführt haben. Die verbleibenden Sicherheitsdefizite bestimmen die Auflagen für die zukünftigen KKWs. Diese KKWs der 3. GENERATION werden zuvorderst durch die Sicherheitsanforderung bestimmt, dass keinerlei Freisetzung von Radioaktivität an die Umgebung auftreten darf.

Im Vortrag wird ein Überblick über die Verwirklichung solcher Sicherheitstechniken gegeben und werden Beispiele (AP-600 ; PIUS u.a.) aus der internationalen Entwicklung genannt.

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