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Tübingen 2003 – wissenschaftliches Programm

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HK: Physik der Hadronen und Kerne

HK 2: Kernphysik/Spektroskopie I

HK 2.3: Vortrag

Montag, 17. März 2003, 16:45–17:00, A

Tests des Standard-Modells mit Hilfe von übererlaubten β–Zerfällen — •A. Kellerbauer1,2, G. Audi3, D. Beck4, K. Blaum1, G. Bollen5, F. Herfurth2, H.-J. Kluge4, D. Lunney3, R.B. Moore6, D. Rodríguez4, S. Schwarz5 und L. Schweikhard71CERN, Genf — 2LMU, München — 3CSNSM, Orsay — 4GSI, Darmstadt — 5NSCL, East Lansing (Michigan) — 6McGill, Montréal (Québec) — 7EMAU, Greifswald

ISOLTRAP ist ein Penningfallen-Massenspektrometer, das an dem on-line Isotopenseparator ISOLDE/CERN installiert ist. Es dient der Messung der atomaren Massen von kurzlebigen radioaktiven Nukliden und erreicht dabei eine relative Gesamtgenauigkeit von 8 · 10−9. Massenmessungen dieser Präzision können für fundamentale Untersuchungen herangezogen werden. Ein Beispiel dafür ist ein Test der CVC-Hypothese (Erhaltung des Vektor-Stroms der schwachen Wechselwirkung), die ein Axiom des Standard-Modells ist. Sie sagt voraus, daß die Intensität eines übererlaubten Zerfalls konstant ist, d.h. für alle Mutter–Tochter-Paare den gleichen Wert hat. Der Q–Wert des β–Zerfalls von 74Rb, einer der drei experimentell zugänglichen Parameter, die in die Intensität eingehen, wurde mit dem ISOLTRAP-Experiment über Massenmessungen des Mutter– und des Tochternuklids mit einer Genauigkeit von etwa 5 keV bestimmt. Mit einer Halbwertzeit von etwa 65 ms ist 74Rb das kurzlebigste Nuklid, das je in einer Penningfalle untersucht wurde. Dieses experimentelle Ergebnis hat es erlaubt, einen Beitrag zur Überprüfung der CVC-Hypothese zu leisten sowie für zukünftige noch strengere Tests benötigte berechnete Parameter auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen.

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