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UP: Umweltphysik
UP 3: Atmosph
äre und Klima II
UP 3.2: Fachvortrag
Montag, 22. März 2004, 16:45–17:00, HS 118
Dekadische Variationen der Tageslänge und des atmosphärischen Drehimpulses — •Jochen Stuck und Andreas Hense — Meteorologisches Institut, Auf dem Hügel 20, 53121 Bonn
Die Erdorientierungsparameter (Polbewegung, Tageslängenänderung), die mit
Hilfe von Weltraum-geodätischen Techniken gemessen werden, unterliegen
Variationen auf Zeitskalen von Stunden bis Dekaden. Nahezu sämtliche
dieser Variationen werden durch Prozesse im Klimasystem Atmosphäre-Ozean
verursacht. Neben periodischen Phänomenen wie etwa die Gezeiten lassen
sich auch nicht-periodische Signale, wie die der ”El Niño Southern
Oscillation” (ENSO), in der Zeitreihe der Tageslängenänderung eindeutig
wiederfinden. Allerdings wird bisher ein Einfluss des Klimasystems auf die
Variationen der Tageslängenänderungen auf den niederfrequenten Zeitskalen
(Dekaden) kaum für möglich gehalten. Hier gelten besonders Variationen
aus dem Erdinnern als verantwortlich.
Die Analyse der atmosphärischen Drehimpulsbilanz des ECHAM4-T42 Modells
zeigt, dass dennoch nicht nur bis zur interannuellen Zeitskala (ENSO)
signifikante kohärente Variationen mit der beobachteten Tageslänge
existieren, sondern auch auf der dekadischen Zeitskala ein signifikantes
Signal zu finden ist. Diese Variationen im Periodenbereich von 12 bis 15
Jahren stehen in einem signifikanten Zusammenhang mit dem tropischen
Pazifik.