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Berlin 2005 – wissenschaftliches Programm

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SYKE: Klima und Energie

SYKE 2: Klima und Energie

SYKE 2.2: Hauptvortrag

Dienstag, 8. März 2005, 18:00–18:45, TU HFT101

Energieforschung, Effizienz und Erneuerbare als Bausteine einer konsistenten Energiepolitik — •Fritz Vahrenholt — Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung, D-10785 Berlin

Die Energiepolitik steht drei großen Herausforderungen gegenüber: wachsende Anforderungen des Klimaschutzes, steigende Abhängigkeit von Energieimporten aus unsicheren Regionen und, als rasante Entwicklung der letzten Jahre, eine strukturelle Nachfrageerhöhung nach Rohstoffen durch die großen Schwellenländer. Diesen Herausforderungen ist nur zu begegnen, indem absolut weniger Energie für ein wachsendes Bruttosozialprodukt benötigt und der Rest immer sauberer hergestellt wird. Dazu bedarf es der Umsetzung von ungenutzten Effizienzpotenzialen, des verstärkten Einsatzes erneuerbarer Energien in kluger Verknüpfung mit konventionellen Energieträgern, vor allem aber Anstrengungen in der Energieforschung.

Die staatlichen Ausgaben für die Energieforschung sind seit Anfang der 90er Jahre um etwa 40% zurückgegangen, auch die Privatwirtschaft hat sich weniger engagiert. Der Anteil der Energieforschung pro Einheit Bruttoinlandsprodukt ist, im Gegensatz zu vielen anderen Industrieländern, rückläufig. Dies entspricht weder den Herausforderungen noch den Chancen für die Energiewirtschaft. Die oben genannten Entwicklungen stellen eine Gefahr für unsere bisherige Art des Umgangs mit Energie dar, zeigen aber zugleich auch Möglichkeiten für eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland und Europa auf. In den Innovationen im Energiebereich liegen die Möglichkeiten, unsere Wirtschaft widerstandsfähiger gegen Ölpreisschocks, unabhängiger vom Wettbewerb um Rohstoffe und fit für die Erfordernisse des Klimaschutzes zu machen.

Bei der Forschung sollte man sich auf Felder konzentrieren, in denen Deutschland heute, bereits oder noch, einen Know-how Vorsprung hat: der Bau und Betrieb von hoch effizienten Gas- und Kohlekraftwerken, die Entwicklung von Techniken zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien, sowie die Erforschung von Verfahren und Werkstoffen für die Energie- und Materialeffizienz. Auf diesen Feldern sollten die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten weiter verstärkt werden. Dabei könnten z. B. folgende Projekte Richtung weisend sein: ein Demonstrationsprojekt für ein CO2-freies Kohlekraftwerk, die effiziente Speicherung von Energie aus fluktuierenden erneuerbaren Quellen und die Entwicklung von neuen, kostengünstigeren Komponenten für die Gebäudedämmung.

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