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Berlin 2005 – wissenschaftliches Programm

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UP: Umweltphysik

UP 1: Aerosole I

UP 1.1: Hauptvortrag

Montag, 7. März 2005, 13:30–14:00, TU HFT101

Bildung neuer Partikel in der Troposphäre: Alles nur Schwefel ? — •Thorsten Hoffmann — Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Duesbergweg 10-14, 55128 Mainz

Natürliche und anthropogene Aerosolpartikel spielen eine wichtige Rolle in der Erdatmosphäre. Sie beeinflussen die Strahlungsbilanz der Erde und stellen Oberflächen für heterogene Reaktionen dar. Dabei ist die Bildung neuer, ultrafeiner Partikel in der Atmosphäre eine Folge von Oxidationsprozessen gasförmig freigesetzter Verbindungen, gefolgt von homogener Nukleation der schwerflüchtigen Produkte. Über viele Jahre wurden als relevante Vorläuferstoffe für die Partikelneubildung ausschließlich Schwefelverbindungen angesehen, wie das hauptsächlich anthropogen freigesetzte Schwefeldioxid oder aber Dimethylsulfid aus den Meeren als biogene Quelle. Ohne Frage ist das in beiden Fällen gebildete Oxidationsprodukt - die Schwefelsäure - ein Molekül welches eine herausragende Rolle bei der Neubildung von Aerosolpartikeln spielt. In den letzten Jahren sind allerdings eine Reihe von weiteren potentiellen Kandidaten identifiziert worden, die unter Umständen eine ebenso wichtige Rolle als Vorläufersubstanzen spielen. So deuten die Häufigkeit und Saisonalität von Partikelneubildungsereignissen in terrestrischen Regionen auch auf einen Zusammenhang mit organischen Vorläufern hin, wohingegen in maritimen Regionen offenbar dem Element Iod eine entscheidende Bedeutung zukommt. Der Beitrag versucht den aktuellen Stand der Wissenschaft in Bezug auf Quellen und Bedeutung der Vorläufersubstanzen sowie die Mechanismen der Partikelneubildung zu diskutieren.

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