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Dortmund 2006 – wissenschaftliches Programm

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AKPHIL: Philosophie der Physik

AKPHIL 10: Physik und Philosophiegeschichte II

AKPHIL 10.1: Vortrag

Donnerstag, 30. März 2006, 15:00–15:30, P1-01-306

Zur methodologischen Bedeutung von Eulers Begründung der Mechanik — •Dieter Suisky — Institut für Physik, Humboldt-Universität zu Berlin, Newtonstr. 15, 12489 Berlin, Germany

Euler knüpft in seiner Mechanik unmittelbar an Newton und Leibniz an, indem er die Newtonschen Prinzipien in der Sprache der Infinitesimalrechnung formuliert. Im 18. Jahrhundert ist Euler unbestritten der führende Mathematiker. Dieser Erfolg hat seine Beiträge zur Physik, die in seinem umfangreichen Gesamtwerk einen bedeutenden Platz einnehmen, später in den Hintergrund treten lassen.

Sein physikalisches Programm hat Euler in der Mechanica von 1736 dargelegt und sukzessive in den folgenden Jahrzehnten realisiert. Eulers Grundlegung der Infinitesimalrechnung ist in der Schrift Institutiones calculi differentialis von 1755 dargestellt.

In diesem Beitrag wird gezeigt, [a] daß Euler in seiner Mechanik die Grundgesetze der Bewegung mittels infinitesimaler Größen formuliert und dabei Rechenregeln verwendet, die später durch die Nichtstandardanalysis gerechtfertigt wurden, [b] daß Eulers Analyse des Ursprungs der Kräfte die Grundlage bildet für die Annahme, [c] daß alle Bewegung als Relativbewegung zu betrachten ist, so daß schließlich [d] dieser frühe relativistische Ansatz zum Einbeziehen von Zuschauern in die Theorie und [e] zum Nachweis der Invarianz der Bewegungsgleichung für gleichförmig geradlinig gegeneinander bewegte Bezugssysteme und Zuschauer führt. Diese Resultate Eulers wurden erst 1862 in der Anleitung zur Naturlehre publiziert und durch die spätere Einsteinsche Theorie in ihren Grundzügen bestätigt.

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