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München 2006 – wissenschaftliches Programm

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AKA: Physik und Abrüstung

AKA 2: Kernteststopp und Verifikation

AKA 2.2: Vortrag

Mittwoch, 22. März 2006, 17:00–17:30, L

Identifikation von Infraschallquellen in Zentraleuropa — •Lars Ceranna, Gernot Hartmann und Manfred Henger — Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Stilleweg 2, 30655 Hannover

Der Betrieb von zwei Infraschall-Messanlagen im Bayerischen Wald und in der Antarktis innerhalb des internationalen Netzes zur Überwachung des Atomwaffenteststoppabkommens (CTBT) führte zu einer Intensivierung der Infraschallforschung in Deutschland. Der Versuch, wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Seismologie auf die Physik der Atmosphäre zu übertragen, war jedoch nur teilweise erfolgreich. Um der Natur von Infraschall-Signalquellen auf die Spur zu kommen, reicht die Stationsdichte des CTBT-Netzes jedoch nicht aus, das zur Entdeckung und Lokalisierung oberirdischer Kernexplosionen ab 1 kt TNT-Äquivalent konzipiert wurde. Durch kombinierte Auswertung der deutschen Station mit Daten weiterer Infraschall-Messanlagen in Frankreich, den Niederlanden und Schweden sowie eigener, mobiler Stationen gelang es, eine Vielzahl registrierter Infraschallsignale zu identifizieren. Natürliche und künstliche Quellen wie Vulkanausbrüche, Meteore und Tiefdruckgebiete, bzw. Überschallflugzeuge und Explosionen zeigen unterschiedliche Signaleigenschaften, die den Einsatz verschiedener Verfahren erfordern. Hierzu zählen Lokalisierungsverfahren unter Berücksichtigung der Ausbreitungsbedingungen von Schallwellen in der Atmosphäre, die Kombination seismo-akustischer Methoden und mehrdimensionale Vorwärtssimulationen. Die vorgestellten Verfahren sind geeignet, einen wesentlichen Beitrag zur Verifikation des CTBT zu leisten.

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