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München 2006 – wissenschaftliches Programm

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AKA: Physik und Abrüstung

AKA 5: Raketenabwehr und Raketenproliferation

AKA 5.1: Hauptvortrag

Donnerstag, 23. März 2006, 14:00–14:30, L

Anforderungen an eine nukleare Waffe zur Abwehr ballistischer Flugkörper ausserhalb der Erdatmosphäre — •Stefan Metzger — Fraunhofer-INT, Appelsgarten 2, 53879 Euskirchen

Flugobjekte, die sich in Höhen oberhalb von 100 km bewegen sind ständig der in den "Van Allen"-Strahlungsgürteln magnetisch gefangenen Teilchen ausgesetzt. Exo-atmosphärische Kernwaffenexplosionen setzen zusätzlich Strahlung frei, die ballistische Raketen (ICBM), Wiedereintrittskörper (RV), Satelliten und/oder die darin benutzte Elektronik erheblich schädigen kann. Der Schaden wird durch die Wechselwirkung der verschiedenen Strahlungsarten mit der Materie der Flugobjekte erzeugt. Die Intensität der Strahlung hängt von der Sprengkraft der Kernwaffe, dem Design der Kernwaffe, dem Explosionsort, und dem Abstand des Flugobjektes zur Explosion ab, sowie für Satelliten von ihren jeweiligen Orbits. Man unterscheidet dabei zwei Klassen von Effekten, prompte und verzögerte. Prompte Effekte entstehen durch die unmittelbare und kurzzeitige Emission von Röntgen-, Gamma- und Neutronenstrahlung. Wogegen die als Folge der Kernwaffenexplosion entstandenen Beta- und Plasmaelektronen den natürlichen Strahlungsgürtel lang anhaltend auffüllen und zu erhöhten Strahlungspegeln führen. Dies schädigt alle darin fliegenden Satelliten zusätzlich. Die prompten Strahlungsanteile können genutzt werden, um ICBM, RV oder darin enthaltenen Massenvernichtungswaffen abzufangen. Jedoch ist dabei zu beachten, dass dies auf Kosten der Lebensdauer der kreisenden Satelliten geht. Weitere Kollateralschäden als Folge des nuklearen elektromagnetischen Impulses (EMP) sind auf der Erde möglich.

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