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Heidelberg 2007 – wissenschaftliches Programm

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T: Fachverband Teilchenphysik

T 312: QCD Experiment I

T 312.3: Gruppenbericht

Mittwoch, 7. März 2007, 17:15–17:35, INF 327 SR 2

J/Ψ Produktion bei HERA — •Michael Steder — DESY

Die Produktion von J/Ψ-Mesonen am ep-Speicherring HERA findet in zwei Regimes statt: Die quasi-elastische Produktion (ep→e J/Ψ p) wird (im p- Ruhesystem) als eine Sequenz von Einzelprozessen beschrieben: Das einlaufende Photon fluktuiert in ein cc-Paar, das im Anschluß mit dem Proton wechselwirkt.In QCD erfolgt diese Wechselwirkung in niedrigster Ordnung durch den Austausch eines farblosen Zustands aus mind. zwei Gluonen zwischen dem Proton und dem cc-Paar. Hiernach bildet sich das J/Ψ. Die inelastische Produktion von J/Ψ-Mesonen wird in der nicht-relativistischen QCD (NRQCD) durch einen Faktorisierungsansatz beschrieben: Die Produktion eines qq-Paares (in Boson-Gluon-Fusion) kann perturbativ berechnet werden. Die Übergangsamplitude des (farbgeladenen) cc-Quark-Paares in ein (farbneutrales) J/Ψ- Meson wird über langreichweitige, nicht berechenbare Matrixelemente (LDME, long distance matrix elements) beschrieben, die als universell angenommen werden und durch Anpassung an Tevatron-Daten experimentell bestimmt wurden. Die hieraus abgeleiteten NRQCD-Vorhersagen für HERA zeigen große Unsicherheiten und weichen in bestimmten Bereichen signifikant von den Daten ab. Dagegen sind Color-Singlet-Modell-Rechnungen in nächst-führender Ordnung (NLO) in der Lage, die Daten zu beschreiben – existieren jedoch bisher nur für Photoproduktion.

Dieser Vortrag gibt einen Überblick über aktuelle Analysen zur diffraktiven und inelastischen J/Ψ-Produktion bei HERA und vergleicht gemessene Wirkungsquerschnitte mit theoretischen Vorhersagen.

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