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Regensburg 2007 – wissenschaftliches Programm

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DD: Fachverband Didaktik der Physik

DD 10: Neue Konzepte III (Experiment)

DD 10.1: Vortrag

Montag, 26. März 2007, 17:00–17:20, M 103

Lesen im Buch der Natur: Zur Funktion des Experiments als Vermittler von Objekt und Subjekt — •Johannes Grebe-Ellis — Institut für Physik der Humboldt-Universität zu Berlin, AG Didaktik der Physik, Newtonstr. 15, 12489 Berlin, johannes.grebe@physik.hu-berlin.de

Die für die Entwicklung der neuzeitlichen Naturwissenschaft vielleicht folgenreichste Antwort auf die alte Frage "Was ist und wie vollzieht sich Naturerkenntnis?" stammt von Galilei und ist verbunden mit der Metapher vom "Lesen im Buch der Natur". Wer in diesem Buch lesen will, so Galilei, der muss die Sprache der Mathematik erlernen, denn Mathematik ist die Schrift, in welcher das Buch der Natur geschrieben ist. In dem Beitrag soll zunächst der Stil naturwissenschaftlicher Erkenntnis charakterisiert werden, für den das genannte Diktum Galileis zum Paradigma wurde. Im Fokus dieser Charakterisierung wird die Frage nach der Rolle des physikalischen Experiments als Beweismittel stehen. Die Metapher vom Lesen im Buch der Natur" hat in der Geschichte der Naturwissenschaft noch andere Deutungen erfahren. Eine dieser Deutungen, die sich von derjenigen Galileis wesentlich unterscheidet, findet man in der naturwissenschaftlichen Methode Goethes. Die Bedeutung der Mathematik und damit der Charakter der Naturerkenntnis und die Rolle des Experiments ist hier indessen eine andere. Diese andere Art des "Lesens von Phänomenen" wird dem Paradigma Galileis gegenüber gestellt und es wird diskutiert, inwiefern das "Lesen im Buch der Natur" nach Goethe eine methodische Erweiterung und Bereicherung des Physikunterrichts darstellen kann.

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