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Regensburg 2007 – wissenschaftliches Programm

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GP: Fachverband Geschichte der Physik

GP 2: Formen der Kooperation von der frühen Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert

GP 2.1: Vortrag

Montag, 26. März 2007, 13:55–14:20, H35

Wer half dem Astronomen Gottfried Kirch? — •Klaus-Dieter Herbst — Universität Bremen, Institut Deutsche Presseforschung

Gottfried Kirch war am Ende des 17. Jahrhunderts der führende deutsche Astronom und wurde im Mai 1700 zum ersten Mitglied und Königlichen Astronomen der Brandenburgischen Societät zu Berlin berufen. Er zeichnete sich durch Entdeckungen von Kometen, Messier-Objekten und eines veränderlichen Sterns sowie durch zahlreiche astronomische Publikationen aus. Wer ihm bei den Berechnungen der Ephemeriden und bei den Beobachtungen sowie bei der Herstellung seiner Instrumente half, ist bisher nicht erforscht worden. Die jetzt vorgelegte Edition der Korrespondenz von Kirch bietet erstmals die Möglichkeit, diesem Defizit fundiert abzuhelfen. Die Auswertung der brieflichen Quellen zeigt, daß Kirch bereits in den 1680er Jahren auf verschiedene Personen zurückgreifen konnte, die für ihn einzelne Berechnungen übernahmen. Im Verbund mit den im Pariser Observatorium aufbewahrten Beobachtungstagebüchern lassen sich zahlreiche Instrumentenbauer in Leipzig und anderen Orten ermitteln, mit denen Kirch zusammenarbeitete. Die Briefe legen zudem den Schluß nahe, daß in der Literatur die Unterstützung durch seine zweite Frau Maria Margaretha und seine älteste Tochter Theodora überschätzend dargestellt und die wesentlichere Unterstützung durch den Sohn Gottlieb hingegen übersehen wird. Inwieweit das Bild von der wissenschaftlichen Tätigkeit der in Kirchs Haushalt lebenden Frauen zu korrigieren ist, wird im Vortrag dargelegt.

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