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Regensburg 2007 – wissenschaftliches Programm

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GP: Fachverband Geschichte der Physik

GP 5: Handwerkergelehrte und Instrumentenmacher

GP 5.8: Vortrag

Dienstag, 27. März 2007, 12:30–12:55, H35

Der Tübinger Universitätsmechanikus Johann W.G. Buzengeiger: Bestandsaufnahme der von ihm gefertigten Geräte — •Alfons Renz — Universität Tübingen

Der Tübinger Astronom, Physiker und Geodät Johann Friedrich Bohnenberger (1765-1831) fand im Universitätsmechanicus Gottlob Wilhelm Friedrich Buzengeiger (Tübingen, 1778-1836) einen kongenialen Meister, der ihm Instrumente in bester Feinmechanik lieferte: Für die Landesvermessung 1818 Kopien der Peru-Toisen und einen Heliostaten nach einem Entwurf von Gauss, das Gyroskop als Demonstrationsobjekt in der Astronomie (1817), ein Reversionspendel zur genauen Berechnung der Erdanziehungskraft (1811) und ein ebenfalls von Bohnenberger erfundenes Elektroskop zur Bestimmung der elektrischen Ladung. Dazu Barometer, Zambonische Säulen, unter anderem als Antrieb einer electromotor-perpetuus-Uhr, astronomische Pendel- und Terzienuhren sowie eine Feinwaage für den ebenfalls im Schloss Hohentübingen forschenden Chemiker Christian G. Gmelin (1792-1860).

Die wenigen, insbesondere an der Universität Tübingen erhaltenen, nachweislich aus Buzengeigers Werkstatt stammenden Instrumente wurden in den letzten Jahren erstmalig erfasst. Sie zeugen von handwerklichem Geschick und außerordentlicher Vielseitigkeit. Sein aus Onstmettingen stammender Geselle Johannes Keinath führte die Werkstatt noch 36 Jahre, ohne jedoch an die Genialität und Produktivität seines Vorgängers anknüpfen zu können. Unabhängig davon gründete sein letzter Lehrling Christan Erbe (1821-1902)1847 die heutige Weltfirma ERBE-Elektromedizin.

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