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Regensburg 2007 – wissenschaftliches Programm

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GP: Fachverband Geschichte der Physik

GP 6: Unsichtbare Hände im 20. Jahrhundert

GP 6.4: Vortrag

Dienstag, 27. März 2007, 15:50–16:15, H35

Rumpelstilzchens helfende Hand — •Christian Forstner — Universität Wien

"Rumpelstilzchen hat wieder Gold gesponnen!" rief Douglas Hofstadter 1975 aus, nachdem er zum ersten Mal das Energiespektrum von Blochelektronen im Magnetfeld berechnen und in einem Graphen auftragen konnte. Dies war die Geburtsstunde des so genannten Hofstadter-Schmetterlings. Rumpelstilzchen war der Spitzname des Tischrechners Hewlett-Packard 9820A, mit dessen Hilfe diese Rechnungen überhaupt erst möglich wurden. In der Regensburger Arbeitsgruppe von Gustav Obermair betrat der spätere Pulitzer-Preisträger gemeinsam mit Gregory Wannier damit erstmals das eigentümliche Gebiet der Selbstähnlichkeit und der Fraktale in der Festkörperphysik.

Durch Programmierbarkeit, Speicherkarten und ROM-Packs wurde der HP 9820A zu einem überaus flexiblen Rechner, der es erlaubte, auch komplexe numerische Berechnungen durchzuführen. Damit aus dem HP 9820A Rumpelstilzchen werden konnte, bedurfte es mehr als Flexibilität und Leistungsfähigkeit. Die Fähigkeit, in langen Rechennächten Gold zu spinnen, erhielt er durch eine Arbeitsgruppe an der Universität Regensburg, die sich durch einen hohen Grad an internationaler Kooperation und durch niedrige Hierarchieebenen auszeichnete, wie dies in der US-Forschung schon lange üblich war.

Der Beitrag untersucht über die Anwendung des PC-Vorläufers Rumpelstilzchens in der Festkörperphysik hinaus die Frage nach dem Transfer von national unterschiedlichen Kooperationsformen in physikalischen Arbeitsgruppen.

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