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AKPhil: Arbeitskreis Philosophie der Physik
AKPhil 3: Raum-Zeit-Theorien II
AKPhil 3.3: Vortrag
Montag, 3. März 2008, 18:30–19:00, KGI-HS 1015
Drei Gründe, die integrable Weylgeometrie ernst zu nehmen (getauscht mit 3.1) — •Erhard Scholz — Universität Wuppertal
Weyls Skaleneichgeometrie von 1918 ist in ihrer integrablen Form, also diesseits ihrer ursprünglich von Hermann Weyl intendierten Verwendung zur Formulierung einer einheitlichen geometrischen Feldtheorie von Gravitation und Elektromagnetismus, von Physikern verschiedentlich und zu unterschiedlichen Zwecken aufgegriffen worden. Keiner dieser Ansätze hat sich bislang als Forschungsprogramm innerhalb der Physik stabilisieren können. Dennoch gibt es weiterhin mindestens drei Themenfelder, in denen die durch die Weylgeometrie eröffnete konservative Erweiterung der klassischen allgemeinen Relativitätstheorie durchaus unerwartete neue Perspektiven eröffnen könnte:
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– Innerhalb der Kosmologie durch die weylgeometrische Erweiterung der Robertson-Walker Modelle und die Auszeichnung einer neuen sehr einfachen Modellklasse (“Weyl-Universen”).
- – Innerhalb der (zunächst einmal halbklassisch betrachteten) Feldtheorie durch Ausbau eines weylgeometrischen skalenkovarianten Standpunktes bis hin zu einem higgsartigen Skalenfeld, das eine Koppelung der ew-Bosonen an die Gravitation vermittelt (Drechsler und Tann).
- – Schliesslich eröffnet die konservative Erweiterung der ART durch die integrable Weylgeometrie auch eine natürliche Modellierung des gravitativen Uhreneffektes und der damit verbunden gravitativen Rotverschiebung. Dies legt es nahe, die alte Frage nach einer angemessenen “natürlichen” Skalierung der Raum-Zeit Metrik anders zu beantworten als üblich.
In diesem Vortrag wird die erwähnte konservative weylgeometrische Erweiterung der ART skizziert und der durch sie ermöglichte Perspektivwechsel in den drei genannten Themenfeldern in der gebotenen Kürze vorgestellt.